Laura Casanueva Reimon et al.: Fat sensory cues in early life program central response to food and obesity. Nature Metabolism, 01.12.2025, online-Vorabpublikation. Es klingt verrückt, wurde jetzt aber wissenschaftlich belegt: Wenn sich eine trächtige Maus zu fettreich ernährt, kann schon das Aroma des Essens dazu beitragen, dass der Nachwuchs später im Leben ein erhöhtes Übergewichtsrisiko… Schwangere aufgepasst: Selbst veganer „Speck“ kann schlecht fürs Kind sein weiterlesen
Schlagwort: Gehirn
Vermessung des Gehirns, Teil 2
Übersicht über mehrere Artikel zum Thema. Nature 647. 05.11.2025. Dass ein komplexer mehrzelliger Organismus mit all seinen Stärken und Schwächen nur dann richtig zu verstehen ist, wenn man weiß, wie er sich einst aus einer Eizelle heraus entwickelt hat, sollte sich längst herumgesprochen haben. „Die meisten Krankheiten entstehen nicht erst im Erwachsenenalter. Ihr Ursprung liegt… Vermessung des Gehirns, Teil 2 weiterlesen
Insulinresistenz des Gehirns messen
Eine Insulinresistenz des Gehirns erhöht deshalb direkt das Risiko für krankhaftes Übergewicht und für kognitive Störungen wie Depressionen oder Morbus Alzheimer. Eine Früherkennung wäre wichtig, weil man mit ihrer Hilfe rechtzeitig gegensteuern könnte – beispielsweise mit mehr Bewegung. Doch bisherige Verfahren zur Diagnose eines insulinresistenten Gehirns sind sehr aufwändig.
Es könnte deshalb ein großer Fortschritt sein, was Forschende um Stephanie Kullmann vom Münchner Helmholtz Zentrum jetzt mit Hilfe des Deep Learning genannten KI-Verfahrens aufspürten. (Für die gesamte Meldung, bitte den Titel anklicken.)
Adipositas mütterlicher Ratten verändert Epigenetik des Kinderhirns
Es gibt zunehmend Hinweise, dass krankhaftes Übergewicht bei schwangeren Müttern die Entwicklung des Gehirns des heranwachsenden Kindes beeinträchtigen kann. Die Epigenetik könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen (bitte Titel anklicken).
Epigenetik bereitet Gehirnzellen auf Gedächtnisbildung vor
Wenn wir lernen, verändern sich Nervenzellen in unserem Gehirn. Das gelingt nicht zuletzt deshalb, weil die Zellen epigenetische Strukturen umbauen und so die Aktivierbarkeit ihrer Gene verstellen. Doch was entscheidet darüber, welche der vielen möglichen Zellen sich tatsächlich wandeln? Es sind nämlich immer nur wenige von vielen gleichartigen Zellen, die ein äußerer Reiz innerhalb eines Netzwerks erregt, die letztlich zur Gedächtnisbildung beitragen. Jetzt konnten Forschende aus Lausanne in Experimenten mit Mäusen zeigen, dass auch an dieser Vorauswahl der Nervenzellen die Epigenetik beteiligt ist.
Epigenetische Therapie von MS bei Mäusen
Multiple Sklerose ist eine tückische, unheilbare Krankheit, bei der nach und nach die Myelinscheiden verschwinden, die viele Nervenzellen als eine Art Schutzschicht umgeben und weitere wichtige Funktionen haben. Bisherige Therapien bremsen das Fortschreiten des Leidens. Es gibt aber noch keine Behandlung, die zerstörte Zellen wieder regeneriert und damit in Richtung einer möglichen Heilung führt.
Ein neuer Ansatz scheint jetzt genau dieses Ziel mit Hilfe einer epigenetischen Umprogrammierung betroffener Zellen zu erreichen. Bislang wurde das Verfahren aber nur bei Mäusen und in der Petrischale getestet.
Neue Art des Heilens: Gene gezielt epigenetisch abschalten
Seit sie erkannt haben, wie wichtig die Epigenetik für die Regulation der Gene ist, wünschen sich Forschende ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sie gezielt die Epigenetik verändern können. Mit Hilfe der nobelpreisgekrönten Genschere CRISPR/Cas9 sind sie seit 2021 halbwegs am Ziel.
Doch noch eignet sich die Methode kaum zum medizinischen Einsatz – und das schon gar nicht zur Behandlung von Krankheiten des Gehirns. Deshalb ist es eine wichtige Nachricht, dass Gentechnikerïnnen jetzt eine verbesserte Methode zur sogenannten Epigenom-Edierung vorgestellt haben. Diese soll das Nebenwirkungsrisiko senken und die Erfolgsaussichten erhöhen. Und sie scheint tatsächlich zu funktionieren.
Die Vermessung des Gehirns
Wei Tian et al.: Single-cell DNA methylation and 3D genome architecture in the human brain. Science 382, 13.10.2023, doi: 10.1126/science.adf5357. Yang Eric Li et al.: A comparative atlas of single-cell chromatin accessibility in the human brain. Science 382, 13.10.2023, doi: 10.1126/science.adf7044. Alyssa Weninger & Paola Arlotta: A family portrait of human brain cells. Science 282,… Die Vermessung des Gehirns weiterlesen
Stefan Pfister
Pressemitteilung der DFG Pressemitteilung des DKFZ Stefan Pfister, Direktor „Präklinische Kinderonkologie“am Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) und Leiter der Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, erhält am 15. März 2023 einen von zehn Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für das Jahr 2023. Die mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung gilt als wichtigster… Stefan Pfister weiterlesen
Wie das „männliche“ Gehirn entsteht
Bruno Gegenhuber et al.: Gene regulation by gonadal hormone receptors underlies brain sex differences. Nature 606, 04.05.2022, S. 153-159. Männliche Säuger inklusive Menschen entwickeln ihre geschlechtstypischen Eigenschaften als Folge dreier verschiedener Schübe des Geschlechtshormons Testosteron. Während der Embryonalphase steigt es ein erstes Mal an, sinkt dann ab, um direkt nach der Geburt eine zweite steile… Wie das „männliche“ Gehirn entsteht weiterlesen