Wenn wir lernen, verändern sich Nervenzellen in unserem Gehirn. Das gelingt nicht zuletzt deshalb, weil die Zellen epigenetische Strukturen umbauen und so die Aktivierbarkeit ihrer Gene verstellen. Doch was entscheidet darüber, welche der vielen möglichen Zellen sich tatsächlich wandeln? Es sind nämlich immer nur wenige von vielen gleichartigen Zellen, die ein äußerer Reiz innerhalb eines Netzwerks erregt, die letztlich zur Gedächtnisbildung beitragen. Jetzt konnten Forschende aus Lausanne in Experimenten mit Mäusen zeigen, dass auch an dieser Vorauswahl der Nervenzellen die Epigenetik beteiligt ist.
Schlagwort: Alzheimer
Neue Art des Heilens: Gene gezielt epigenetisch abschalten
Seit sie erkannt haben, wie wichtig die Epigenetik für die Regulation der Gene ist, wünschen sich Forschende ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sie gezielt die Epigenetik verändern können. Mit Hilfe der nobelpreisgekrönten Genschere CRISPR/Cas9 sind sie seit 2021 halbwegs am Ziel.
Doch noch eignet sich die Methode kaum zum medizinischen Einsatz – und das schon gar nicht zur Behandlung von Krankheiten des Gehirns. Deshalb ist es eine wichtige Nachricht, dass Gentechnikerïnnen jetzt eine verbesserte Methode zur sogenannten Epigenom-Edierung vorgestellt haben. Diese soll das Nebenwirkungsrisiko senken und die Erfolgsaussichten erhöhen. Und sie scheint tatsächlich zu funktionieren.
Alzheimer und Demenz systemisch verstehen
Rebecca G. Smith et al.: A meta-analysis of epigenome-wide association studies in Alzheimer’s disease highlights noveldifferentially methylated loci across cortex. Nature Communications 12, 10.06.2021, 3517. Samuel Morabito et al.: Single-nucleus chromatin accessibility and transcriptomic characterization of Alzheimer’sdisease. Nature Genetics 53, 08/2021, S. 1143-1155. Md Rezaul Islam et al.: A microRNA signature that correlates with cognition… Alzheimer und Demenz systemisch verstehen weiterlesen
intro zur Ausgabe 35, Oktober 2021
Liebe Leser*innen, die Epigenetik startet mal wieder durch. Sie wissen, es ist nicht das erste Mal, dass ich das schreibe. Da war das Internationale Epigenomprogramm IHEC, da waren die ersten epigenomweiten Assoziationsstudien, kurz EWAS: alles Meilensteine. Und nun folgen System- und Einzelzellbiologie. Erneut zeigt sich, wie wichtig die „Sprache“ ist, in der sich „das Erbe… intro zur Ausgabe 35, Oktober 2021 weiterlesen
Epigenetisches Mittel hilft alten Mäusen beim Lernen
Anderson A. Butler et al.: Long noncoding RNA NEAT1 mediates neuronal histone methylation and age-related memory impairment. Science Signaling 12, eaaw9277, 2019. Mit dem Alter sinkt die menschliche Lernfähigkeit rapide. Was bereits im Kopf ist, bleibt zwar in der Regel gespeichert. Aber es fällt uns zunehmend schwer, neue Informationen im Langzeitgedächtnis abzulegen. Doch vielleicht lässt… Epigenetisches Mittel hilft alten Mäusen beim Lernen weiterlesen
Epigenetik-Ethik
Stephanie O.M. Dyke et al.: Points-to-consider on the return of results in epigenetic research. Genome Medicine 11, 23.05.2019, doi: 10.1186/s13073-019-0646-6. Angesichts des rasanten Wachstums der Epigenetik steigt derzeit unter den Wissenschaftler*innen das Bedürfnis, dem neuen Forschungsgebiet geeignete ethische Regeln zur Seite zu stellen. Im Rahmen des Internationalen Human-Epigenom-Konsortiums IHEC gibt es deshalb eine Arbeitsgruppe, die… Epigenetik-Ethik weiterlesen
Es gibt zwei Alzheimer-Epigenome
Gilles Gasparoni et al.: DNA methylation analysis on purified neurons and glia dissects age and Alzheimer`s disease-specific changes in the human cortex. Epigenetics & Chromatin 11, 25.07.2018, doi: 10.1186/s13072-018-0211-3. Schon oft wurden in so genannten epigenomweiten Assoziationsstudien (EWAS) Korrelationen zwischen epigenetischen Auffälligkeiten in Gehirnzellen und der Alzheimerschen Krankheit gemessen. Die Ergebnisse sind aber uneinheitlich und… Es gibt zwei Alzheimer-Epigenome weiterlesen
Wird auch geistige Leistungsfähigkeit epigenetisch vererbt?
Eva Benito et al.: RNA-dependent intergenerational inheritance of enhanced synaptic plasticity after environmental enrichment. bioRxiv preprint, 20.08.2017, doi: 10.1101/178814. Regelmäßiger Ausdauersport und geistiges Training erhöhen gemeinsam die Flexibilität des menschlichen Gehirns und schützen so zumindest ein wenig vor Morbus Alzheimer und anderen komplexen kognitiven Erkrankungen. Auch bei Mäusen kann man messen, dass sich die synaptische… Wird auch geistige Leistungsfähigkeit epigenetisch vererbt? weiterlesen
Alzheimer-Epigenetik
www.epigenomicsnet.com/users/27784-katie-lunnon/ posts/14634-robust-evidence-for-dna-methylomic-variation-in-alzheimer-s-disease Artemis Iatrou et al.: Epigenetic dysregulation of brainstem nuclei in the pathogenesis of Alzheimer’s disease: looking in the correct place at the right time? Cellular and Molecular Life Sciences 74, 02/2017, S. 509-523. Anneke Meyer: Alzheimer: Arznei könnte Symptome rückgängig machen. Deutschlandfunk, 02.05.2017. Die Alzheimer‘sche Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz. Etwa… Alzheimer-Epigenetik weiterlesen
Epigenetischen Enzymen bei der Arbeit zugeschaut
Hsiao-Ying Wey et al.: Insights into neuroepigenetics through human histone deacetylase PET imaging. Science Translational Medicine 8, 10.08.2016, 351ra106. Epigenetische Veränderungen von Zellen des Gehirns spielen vermutlich bei nahezu allen Persönlichkeitsstörungen und vielen anderen psychischen und neurologischen Erkrankungen eine Rolle, etwa bei der Alzheimerschen Krankheit, Schizophrenie, Depressionen oder Suchterkrankungen. Zu den epigenetischen Enzymen, die bei… Epigenetischen Enzymen bei der Arbeit zugeschaut weiterlesen