Epigenetik bereitet Gehirnzellen auf Gedächtnisbildung vor

Das Chromatin von Neuronen kann unterschiedlich kompakt sein (je roter desto kompakter). Je offener das Chromatin ist, desto eher ist die Zelle an der Gedächtnisbildung beteiligt (grün). (Bildrechte: Giulia Santoni / EPFL)

Wenn wir lernen, verändern sich Nervenzellen in unserem Gehirn. Das gelingt nicht zuletzt deshalb, weil die Zellen epigenetische Strukturen umbauen und so die Aktivierbarkeit ihrer Gene verstellen. Doch was entscheidet darüber, welche der vielen möglichen Zellen sich tatsächlich wandeln? Es sind nämlich immer nur wenige von vielen gleichartigen Zellen, die ein äußerer Reiz innerhalb eines Netzwerks erregt, die letztlich zur Gedächtnisbildung beitragen. Jetzt konnten Forschende aus Lausanne in Experimenten mit Mäusen zeigen, dass auch an dieser Vorauswahl der Nervenzellen die Epigenetik beteiligt ist.

Intro zur Ausgabe 2/16, Juli 2016

(Hamburg, den 7. Juli 2016) Zu den Bereichen, die von der Epigenetik besonders profitieren, gehört zweifelsohne die Biopsychologie. Gleich fünf Meldungen in diesem Newsletter kreisen um die Themen Traumatisierung, Depression, Stress und Schizophrenie. Doch diese Häufung wundert nicht. Immerhin scheint die Epigenetik tatsächlich Lösungen anzubieten für einige besonders spannende, fast schon existenzielle Fragen, die uns… Intro zur Ausgabe 2/16, Juli 2016 weiterlesen

Epigenetisch unterstützte PTBS-Therapie bei Mäusen

Johannes Gräff et al.: Epigenetic priming of memory updating during reconsolidation to attenuate remote fear memories. Cell 156, 16.01.2014, S. 261-276. Sind traumatische Erinnerungen noch frisch, können Psychologen sie oft recht leicht überschreiben. Dazu beschwören sie die fürchterliche Erinnerung herauf und lösen sie dann auf eine positive Weise auf. Sind die Erinnerungen aber älter, gelingt… Epigenetisch unterstützte PTBS-Therapie bei Mäusen weiterlesen

Intro November 2013

Im ersten Newsletter Epigenetik, erschienen im April 2010, meldete ich die Gründung des International Human Epigenome Consortium IHEC. Schon 2008 hatten die US-Amerikaner das Potenzial der systematischen Erfassung ganzer Epigenome, der Epigenomik, erkannt und die Epigenomics Roadmap gestartet. Deutschland folgte im Herbst 2012 mit dem Deutschen Epigenom-Programm DEEP. Die Mitherausgeber Jörn Walter und Alexander Meissner… Intro November 2013 weiterlesen

PTBS ist nicht gleich PTBS

Divia Mehta et al.: Childhood maltreatment is associated with distinct genomic and epigenetic profiles in posttraumatic stress disorder. PNAS 110, 14.05.2013, S. 8302-8307. Manche reagieren auf Traumatisierungen im Erwachsenenalter mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Bekannt ist dabei, dass Menschen, die bereits in früher Kindheit traumatisiert wurden, später eher eine PTBS entwickeln als andere. Jetzt zeigte… PTBS ist nicht gleich PTBS weiterlesen

Gehirn im (epigenetischen) Wandel

Ryan Lister et al.: Global epigenomic reconfiguration during mammalian brain development. Science, 04.07.2013, Online- Vorabpublikation. Es gibt zunehmend Hinweise, dass epigenetische Veränderungen des Gehirns an psychischen Leiden wie Depressionen, Bipolarer Störung, Autismus, Borderline- Syndrom oder Schizophrenie beteiligt sind. Wer diese Zusammenhänge in Zukunft ergründen möchte, dürfte an einer gerade im Fachblatt Science publizierten Studie nicht… Gehirn im (epigenetischen) Wandel weiterlesen

Der Resilienz-Faktor

Torsten Klengel et al.: Allele-specific FKBP5 DNA demethylation mediates gene-childhood trauma interactions. Nature Neuroscience 16, 1/2013, S. 33-41. Elisabeth Binder und Torsten Klengel vom Max- Planck-Institut für Psychiatrie in München erforschen mit Kollegen ein Biomolekül namens FKBP5. Es moderiert die Stoffwechselreaktion einer Zelle auf Stresssignale. Von seinem Gen gibt es zwei Varianten, die mit darüber… Der Resilienz-Faktor weiterlesen

Epigenetischer Schutz vor Posttraumatischer Belastungsstörung

Karestan C. Koenen et al.: SLC6A4 methylation modifies the effect of the number of traumatic events on risk for Posttraumatic Stress Disorder. Depression and Anxiety, 23.05.2011, Online-Vorabpublikation. Monica Uddin et al.: Gene expression and methylation signatures of MAN2C1 are associated with PTSD. Disease Markers 30, 01/2011, S. 111-121. Monica Uddin et al.: Epigenetic and inflammatory… Epigenetischer Schutz vor Posttraumatischer Belastungsstörung weiterlesen

Intro Juli 2010

Die vielen positiven Rückmeldungen zum ersten Newsletter Epigenetik waren überwältigend. Forscher, Mediziner, Journalisten und andere Epigenetik-Interessierte lobten die Auswahl und Aufarbeitung der Themen, trugen sich in Mailinglisten ein oder luden den Newsletter aus dem Netz herunter. Die FAZ wies sogar auf die neue Veröffentlichung hin. Tausend Dank, liebe Leser! Ich hoffe, wir – meine Mitherausgeber,… Intro Juli 2010 weiterlesen

Trauma verändert Epigenome

Monica Uddin et al.: Epigenetic and immune function profiles associated with posttraumatic stress disorder. PNAS 107, 18.05.2010, S. 9470-9475. Die genauen physiologischen Hintergründe einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sind bis heute nicht geklärt. Immerhin ist bekannt, dass das Genexpressionsmuster bei Menschen, die auch lange nach zum Beispiel einem Kriegseinsatz oder einer Vergewaltigung unter ernsten und bleibenden… Trauma verändert Epigenome weiterlesen