Epigenetische Vererbung von Traumata: Was ist wirklich erforscht?

Dieser Junge flüchtete im Jahr 2015 vor dem Krieg in Syrien in die Türkei. Wenn er schreckliche Dinge erlebt hat, könnte das sein Risiko und das seiner Nachkommen für Stresskrankheiten erhöht haben. (Bildrechte: depositphotos / EnginKorkmaz)

Woran liegt es, dass manche Kriegsopfer eine Traumafolgestörung entwickeln und andere nicht? Was haben Nachkommen von traumatisierten Menschen zu befürchten? Erben sie womöglich das konkrete Trauma oder ist zumindest ihre Gesundheit gefährdet, etwa weil sie eine schlechtere Resilienz gegenüber Stresskrankheiten haben?

Epigenetische Vererbung über vier Generationen

Gretchen van Steenwyk et al.: Transgenerational inheritance of behavioral and metabolic effects of paternal exposure to traumatic stress in early postnatal life: evidence in the 4th generation. Environmental Epigenetics 4, 16.10.2018, doi: 10.1093/eep/dvy023. Katharina Gapp et al.: Alterations in sperm long RNA contribute to the epigenetic inheritance of the effects of postnatal trauma. Molecular Psychiatry,… Epigenetische Vererbung über vier Generationen weiterlesen

Stress-Boten im Sperma

David A. Dickson et al.: Reduced levels of miRNAs 449 and 34 in sperm of mice and men exposed to early life stress. Translational Psychiatry 8, 23.05.2018, doi: 10.1038/s41398-018-0146-2. Dass psychische Folgen toxischen Stresses an folgende Generationen vererbt werden können, haben Forscher bei Mäusen schon oft gezeigt. Als epigenetische Boten kommen unter anderem so genannte… Stress-Boten im Sperma weiterlesen

Erben wir Spuren der Gewalterfahrung unserer Großmütter?

Fernanda Serpolini et al.: Grandmaternal stress during pregnancy and DNA methylation of the third generation: an epigenome-wide association study. Translational Psychiatry 7, 15.08.2017, doi:10.1038/tp.2017.153. Aus Experimenten mit Säugetieren gibt es mittlerweile eine Fülle von Hinweisen darauf, dass traumatische Erlebnisse oder eine Fehlernährung nicht nur bei den betroffenen Individuen epigenetische Strukturen in bestimmten Zellen verstellen und… Erben wir Spuren der Gewalterfahrung unserer Großmütter? weiterlesen

Intro zur Ausgabe 2/16, Juli 2016

(Hamburg, den 7. Juli 2016) Zu den Bereichen, die von der Epigenetik besonders profitieren, gehört zweifelsohne die Biopsychologie. Gleich fünf Meldungen in diesem Newsletter kreisen um die Themen Traumatisierung, Depression, Stress und Schizophrenie. Doch diese Häufung wundert nicht. Immerhin scheint die Epigenetik tatsächlich Lösungen anzubieten für einige besonders spannende, fast schon existenzielle Fragen, die uns… Intro zur Ausgabe 2/16, Juli 2016 weiterlesen

Nachhaltige Spuren früher Traumata

Lotte C. Houtepen et al.: Genome-wide DNA methylation levels and altered cortisol stress reactivity following childhood trauma in humans. Nature Communications, 21.03.2016, 7:10967. Robert Kumsta et al.: Severe psychological deprivation in early childhood is associated with increased DNA methylation across a region spanning the transcription start site of CYP2E1. Translational Psychiatry 6, 07.06.2016, e830. Dass… Nachhaltige Spuren früher Traumata weiterlesen

Positive Erfahrungen verhindern Trauma-Vererbung

Katharina Gapp et al.: Potential of environmental enrichment to prevent transgenerational effects of paternal trauma. Neuropsychopharmacology, 09.06.2016, Online-Vorabpublikation. Die Arbeitsgruppe um Isabelle Mansuy aus Zürich ist bekannt für ihre Forschung zur transgenerationellen epigenetischen Vererbung bei Mäusen, die in früher Kindheit traumatisiert wurden (siehe zB Newsletter Epigenetik 04/14: Positive Folgen von frühkindlichem Stress). Jetzt gelang dem… Positive Erfahrungen verhindern Trauma-Vererbung weiterlesen

Epigenetische Vererbung Thema in TV-Serie

observer.com/2015/12/transparent-2×04-recap-inherit-the-trauma/ US-amerikanische Fernsehserien sind bekannt dafür, äußerst rasch auf gesellschaftliche Trends zu reagieren. Das unterstreicht gerade die Serie Transparent, die nur über den Streaming-Dienst der Firma Amazon angeschaut werden kann. Wegen ihres abgründigen Humors und der schrägen Story um eine jüdische Familie in Los Angeles hat sie dennoch viele Fans und erntet gute Kritiken. In… Epigenetische Vererbung Thema in TV-Serie weiterlesen

Geerbte Angst

bild der wissenschaft 02/2016, S. 16-21. Unter dem Titel Geerbte Angst fasst Peter Spork, Autor/Herausgeber dieses Newsletters, in der Zeitschrift bild der wissenschaft viele spannende Resultate aus den vergangenen Jahren zusammen, die zeigen, dass anhaltender toxischer Stress oder einzelne, besonders gravierende Traumatisierungen sich unter Umständen per transgenerationeller epigenetischer Vererbung auch auf Kinder und Enkel auswirken.… Geerbte Angst weiterlesen

Oxytocin mischt mit

Erica L. Smearman et al.: Oxytocin receptor genetic and epigenetic variations: association with child abuse and adult psychiatric symptoms. Child Development 87, 01/2016, S. 122-134. Dass frühkindlich erlebte Gewalt, Vernachlässigung und Misshandlung Spuren in den Epigenomen der Betroffenen hinterlassen, ist mittlerweile weitgehend anerkannt. Auch dafür, dass die Opfer nicht zuletzt deshalb später im Leben ein… Oxytocin mischt mit weiterlesen