Carolin Schneider, Juniorprofessorin und Leiterin der Arbeitsgruppe für Prävention und Genetik von metabolischen Erkrankungen der Leber an der RWTH Aachen, erhält am 12. November 2024 den Friedmund Naumann Preis der Schering Stiftung. Erfahren Sie mehr über Schneiders Arbeit in dieser Meldung (Titel anklicken).
Beiersdorf bringt Epigenetik-Hautcreme auf den Markt
Die deutsche Kosmetikfirma Beiersdorf hat ein neues Pflegeprodukt auf den Markt gebracht, das angeblich die Epigenetik von Hautzellen so umprogrammiert, dass diese jünger erscheinen – oder sogar jünger sind. Seit Anfang September ist die Creme mit dem Namen „Eucerin Hyaluron-Filler Epigenetic Serum“ im Handel erhältlich. Ein Wirkstoff namens Epicelline soll nicht veröffentlichten klinischen Studien zufolge die Hautzellen verjüngen.
Bremst vegane Ernährung das Altern?
Der Deutsch-Amerikaner Steve Horvath stellte im Jahr 2013 seine Horvath‘s Clock genannte Methode vor, mit Hilfe einer recht einfachen Analyse des Musters epigenetisch aktiver Methylierungen an der DNA das biologische Alter von Menschen mit erstaunlicher Genauigkeit zu messen. Seitdem entwickelten Forschende gleich mehrere solcher epigenetischer Uhren. Es gibt mittlerweile sogar Selbsttests.
Jetzt zeigten Gesundheitswissenschaftlerïnnen um Varun Dwaraka aus Lexington, USA, dass auch die Ernährung einen messbaren Einfluss haben kann.
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Epigenetik bereitet Gehirnzellen auf Gedächtnisbildung vor
Wenn wir lernen, verändern sich Nervenzellen in unserem Gehirn. Das gelingt nicht zuletzt deshalb, weil die Zellen epigenetische Strukturen umbauen und so die Aktivierbarkeit ihrer Gene verstellen. Doch was entscheidet darüber, welche der vielen möglichen Zellen sich tatsächlich wandeln? Es sind nämlich immer nur wenige von vielen gleichartigen Zellen, die ein äußerer Reiz innerhalb eines Netzwerks erregt, die letztlich zur Gedächtnisbildung beitragen. Jetzt konnten Forschende aus Lausanne in Experimenten mit Mäusen zeigen, dass auch an dieser Vorauswahl der Nervenzellen die Epigenetik beteiligt ist.
Asifa Akhtar ist „Frau der Wissenschaft 2025“
Asifa Akthar, Direktorin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und die erste weibliche Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft, erhält im Jahr 2025 den Women in Science Award der Europäischen Organisation für Molekularbiologie EMBO und der Föderation der Europäischen Biochemischen Gesellschaften FEBS. Der Preis wird im Rahmen des 49. Kongresses der FEBS in Istanbul zwischen dem 5. Und 9. Juli 2025 übergeben.
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Du bist, was dein Vater isst
Dass die Ernährung von Müttern während der Schwangerschaft einen großen Einfluss auf die spätere Gesundheit ihrer Nachkommen hat, ist längst bekannt. Der Lebensstil der Schwangeren beeinflusst die Epigenetik der Kinder und prägt sie so mitunter für den Rest ihres Lebens. Allerdings scheint das Essverhalten der Väter eine ganz ähnliche Rolle zu spielen. Wie hierbei die Übertragung des Lebensstils auf die Molekularbiologie der Kinder gelingt, ist aber noch weitgehend unbekannt.
Epigenetikerïnnen des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München entdeckten nun in Experimenten mit Mäusen eine neue Erklärung für das Phänomen.
Epigenetische Therapie von MS bei Mäusen
Multiple Sklerose ist eine tückische, unheilbare Krankheit, bei der nach und nach die Myelinscheiden verschwinden, die viele Nervenzellen als eine Art Schutzschicht umgeben und weitere wichtige Funktionen haben. Bisherige Therapien bremsen das Fortschreiten des Leidens. Es gibt aber noch keine Behandlung, die zerstörte Zellen wieder regeneriert und damit in Richtung einer möglichen Heilung führt.
Ein neuer Ansatz scheint jetzt genau dieses Ziel mit Hilfe einer epigenetischen Umprogrammierung betroffener Zellen zu erreichen. Bislang wurde das Verfahren aber nur bei Mäusen und in der Petrischale getestet.
Neue Art des Heilens: Gene gezielt epigenetisch abschalten
Seit sie erkannt haben, wie wichtig die Epigenetik für die Regulation der Gene ist, wünschen sich Forschende ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sie gezielt die Epigenetik verändern können. Mit Hilfe der nobelpreisgekrönten Genschere CRISPR/Cas9 sind sie seit 2021 halbwegs am Ziel.
Doch noch eignet sich die Methode kaum zum medizinischen Einsatz – und das schon gar nicht zur Behandlung von Krankheiten des Gehirns. Deshalb ist es eine wichtige Nachricht, dass Gentechnikerïnnen jetzt eine verbesserte Methode zur sogenannten Epigenom-Edierung vorgestellt haben. Diese soll das Nebenwirkungsrisiko senken und die Erfolgsaussichten erhöhen. Und sie scheint tatsächlich zu funktionieren.