Epigenetische Vererbung von Traumata: Was ist wirklich erforscht?

Dieser Junge flüchtete im Jahr 2015 vor dem Krieg in Syrien in die Türkei. Wenn er schreckliche Dinge erlebt hat, könnte das sein Risiko und das seiner Nachkommen für Stresskrankheiten erhöht haben. (Bildrechte: depositphotos / EnginKorkmaz)

Woran liegt es, dass manche Kriegsopfer eine Traumafolgestörung entwickeln und andere nicht? Was haben Nachkommen von traumatisierten Menschen zu befürchten? Erben sie womöglich das konkrete Trauma oder ist zumindest ihre Gesundheit gefährdet, etwa weil sie eine schlechtere Resilienz gegenüber Stresskrankheiten haben?

Mäuse geben Panik über drei Generationen weiter

In den ersten Tagen nach der Geburt verbringen mütterliche Ratten sehr viel Zeit mit der Fellpflege ihres Nachwuchses. Für eine gesunde Entwicklung der Jungtiere ist dieses licking and grooming-Verhalten wichtig.(Bildrechte: Eric Isselee / shutterstock)

Marco Battaglia et al.: Enhanced harm detection following maternal separation: Transgenerational transmission and reversibility by inhaled amiloride. Science Advances 9, 04.10.2023, eadi8750. Schon viele Studien haben gezeigt, dass in früher Kindheit vernachlässigte oder traumatisierte Mäuse später im Leben auffällige Verhaltensweisen zeigen. Sie sind oft weniger ängstlich oder aggressiv manchmal aber auch apathisch, panisch oder übertrieben… Mäuse geben Panik über drei Generationen weiter weiterlesen

Zürich, 23. bis 25.08.2023: Epigenetische Vererbung

epigeneticinheritancesymposiumzurich.shinyapps.io/2023/ Die Züricher Tagungen zur epigenetischen Vererbung sind längst etabliert. Seit der Premiere im Jahr 2017 findet das Treffen, das die bekannte Epigenetikerin Isabelle Mansuy organisiert, alle zwei Jahre statt. Dieses Jahr folgt also die vierte Ausgabe. Mansuy schreibt in Ihrer Ankündigung: „Wie bei den vorangegangenen Veranstaltungen werden auch beim Symposium 2023 führende Wissenschaftler auf… Zürich, 23. bis 25.08.2023: Epigenetische Vererbung weiterlesen

Hamburg, 16.06.2023 Epigenetik und transgenerationale Weitergabe

www.eventbrite.com/e/transgenerationales-weitergeben-in-der-paar-familientherapie-tickets-538749453117 16.6.2023, 18:00 h bis 20:30 h Zur Eröffnung der 12. Tagung des Bundesverbands der psychoanalytischen Paar- und Familientherapie spricht Peter Spork, Autor und Herausgeber dieses Newsletters, über „Epigenetik und transgenerationale Weitergabe“. Sein Vortrag ist anders als die mehrtägige Tagung öffentlich und kostenlos.

Vererben Säuger ein trainiertes Immunsystem?

Mihai G. Netea, Radboud University Medical Center, Nijmegen und LIMES-Institut der Universität Bonn (links), sowie Andreas Schlitzer, ebenfalls LIMES-Institut (rechts), sind maßgeblich an der Studie beteiligt. (Bildrechte: Prof. Netea / Universität Bonn)

Natalie Katzmarski et al: Transmission of trained immunity and heterologous resistance to infections across generations. Nature Immunology 22, 18.10.2021, S. 1382-1390. Eva Kaufmann et al: Lack of evidence for intergenerational inheritance of immune resistance to infections. Nature Immunology 23, 20.01.2022, S. 203-207. Reply von Natalie Katzmarski et al: Nature Immunology 23, 20. 01.2022, S. 208-209.… Vererben Säuger ein trainiertes Immunsystem? weiterlesen

Berlin, 18.11.2021, 18:30 bis 20:00 Uhr: Sprache der Gene

futurium.de/de/veranstaltung/den-code-des-lebens-entschluesseln/epigenetik-die-sprache-der-gene Sind traumatische Erlebnisse vererbbar? Geben wir individuelle Erfahrungen durch unsere Gene an die nächste Generation weiter? Was bedeuten die neuen Erkenntnisse der Epigenetik für die Medizin-Ethik? Solche und viele weitere Fragen beantworten die Pionierin der Erforschung der transgenerationellen Epigenetik, Isabelle Mansuy aus Zürich, der Mitherausgeber dieses Newsletters und Vize-Vorsitzende des Internationalen Humanen Epigenomik-Konsortiums (IHEC),… Berlin, 18.11.2021, 18:30 bis 20:00 Uhr: Sprache der Gene weiterlesen

Epigenetische Vererbung des Depressionsrisikos

Eine männliche Maus (links) wird gestresst und entwickelt eine „Depression“. Der Mikro-RNA-Gehalt der Spermien und der befruchteten Eizelle ändert sich. Die Mikro-RNAs steuern die Gehirnentwicklung der kommenden Generation, so dass diese weniger resilient gegenüber Stress ist. (Bildrechte: Xi Chen / Nanjing University)

Yanbo Wang et al.: Sperm microRNAs confer depression susceptibility to offspring. Science Advances 7, 10.02.2021, eabd7605. Depressionen treten oft in Familien gehäuft auf, obwohl bislang nur ein vergleichsweise kleiner Teil des Risikos auf genetische Unterschiede zurückzuführen ist. Deshalb gerät die epigenetische Vererbung zunehmend in den Fokus. Vor allem Experimente mit Mäusen haben vielfach ergeben, dass… Epigenetische Vererbung des Depressionsrisikos weiterlesen

DDT wirkt über drei Generationen

Piera M. Cirillo et al.: Grandmaternal perinatal serum DDT in relation to granddaughter early menarche and adultobesity: three generations in the child health and development studies cohort. Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention,14.04.2021, online-Vorabpublikation. Gesundheit ist ein Prozess, der Generationen überschreitet. Das belegt auch eine Kohortenstudie, die seit 60 Jahren die Familien von 20.000 Kalifornierinnen begleitet,… DDT wirkt über drei Generationen weiterlesen

Epigenetische Vererbung von Übergewicht

Es gibt viele Hinweise, dass wir den Hang zu Übergewicht epigenetisch vererben (Bildrechte: tish1 / depositphotos)

Daniela Kaspar et al.: Nutrition and its role in epigenetic inheritance of obesity and diabetes across generations. Mammalian Genome 31, 30.04.2020, S. 119-133. Wie beeinflusst unsere Ernährung das Risiko zukünftiger Kinder und Enkel, Diabetes oder Übergewicht zu bekommen? Diese Frage ist angesichts der neuesten Erkenntnisse der Epigenetik aktueller denn je. Eine Reihe von Studien mit… Epigenetische Vererbung von Übergewicht weiterlesen

Würmer vererben ihr Verhalten

www.the-scientist.com/news-opinion/worm-parents-pass-on-behaviors-epigenetically-to-offspring-65988 Das Magazin The Scientist berichtet über zwei aufregende Studien bei Fadenwürmern Caenorhabditis elegans, die herkömmliche Vorstellungen von Vererbung ins Wanken bringen dürften. Danach geben die winzigen Tiere auch erworbene, im Nervensystem gespeicherte Verhaltensweisen an folgende Generationen weiter. Im ersten Experiment (Posner et al.: Cell 177, 13.06.2019) starben Würmer, weil sie giftige Bakterien gefressen hatten.… Würmer vererben ihr Verhalten weiterlesen