Wie die Epigenetik den Jojo-Effekt erklärt

Forschende entdeckten epigenetische Veränderungen in Fettzellen adipöser Menschen und Mäuse, die auch dann erhalten bleiben, wenn diese effektiv Gewicht verloren haben. Die Veränderungen bilden offenbar eine Art Gedächtnis und sind vermutlich verantwortlich für den Jojo-Effekt, also dafür, dass Menschen, die abgenommen haben, sehr viel leichter als andere zum Ursprungsgewicht zurückkehren. (Bitte Titel der Meldung anklicken.)

Wie Pflanzen Umweltanpassungen vererben

Weil bei manchen Vertretern des Echten Leinkrauts (Linaria vulgaris) ein Gen durch angelagerte Methylgruppen stumm geschaltet ist, verlieren die Blüten ihre für Lippenblütler typische Form. Diese epigenetische Mutation wird an die Nachkommen vererbt. Rechts eine epimutierte, links eine normale Blüte. (Bildrechte: Enrico Coen, Norwich, Großbritannien)

Jincan Che et al.: A nested reciprocal experimental design to map the genetic architecture of transgenerational phenotypic plasticity. Horticulture Research 11, 08/2024, uhae172. Dass Pflanzen epigenetisch gespeicherte Umweltanpassungen über viele Generationen hinweg vererben können, ist schon lange bekannt. Das echte Leinkraut (Linaria vulgaris) kommt deshalb in zwei Formen vor, die früher für unterschiedliche Arten gehalten… Wie Pflanzen Umweltanpassungen vererben weiterlesen

Epigenetische Veränderungen bei Long Covid

Erstaunlich viele Menschen sind betroffen von Long Covid, so dass sich inzwischen eine Art Pandemie nach der Pandemie abzeichnet: Bis zu 30 Prozent der früheren Covid-19-Patient*innen leiden je nach Analyse sogar noch zwei Jahre später an einem oder mehreren von mehr als hundert verschiedenen Symptomen. Die Hinweise häufen sich, dass dabei die Epigenetik ein Wörtchen mitredet. (Für die ganze Meldung, bitte den Titel anklicken.)

Neues Portal mit Berichten zur Epigenetik

Die Portalseite „Epigenetik“ bei RiffReporter.de stellt die wichtigsten Artikel zum Thema zusammen, verlinkt zu allen 60 Archiv-Beiträgen und führt knapp und fachkundig in die Welt der Epigenetik ein. (Bildrechte: Riffreporter, s.a. die dort verlinkten Artikel)

Themenseite Epigenetik bei RiffReporter.de Seit vielen Jahren berichten die Wissenschaftsjournalistïnnen des Autorïnnen-Magazins RiffReporter tiefgründig über Epigenetik – allen voran der Autor von newsletter-epigenetik.de, Peter Spork. Etwa 60 Artikel zeigen die Vielseitigkeit des Themas: Es geht um die epigenetische Vererbung von Übergewicht oder Traumafolgen, um die Messung des biologischen Alters mit Hilfe der epigenetischen Uhr,  die… Neues Portal mit Berichten zur Epigenetik weiterlesen

Victor Ambros & Gary Ruvkun

Links: Gary Ruvkun (Bildrechte: Partners healthcare media team). Rechts: Victor Ambros (Bildrechte: UMass Chan Medical School).

Die US-amerikanischen Genetiker Victor Ambros, Professor an der University of Massachusetts Medical School, USA, und Gary Ruvkun, Professor am Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School, erhalten im Jahr 2024 den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin. Beide teilen sich das Preisgeld in Höhe von 11 Millionen schwedischen Kronen (ca. 960.000 EUR). Der Preis wird am 10. Dezember 2024 in Stockholm, Schweden, verliehen. (Für weitere Infos Titel anklicken.)

Carolin Schneider

Prof. Dr. med. Carolin Schneider, Leiterin der AG Prävention und Genetik von metabolischen Erkrankungen der Leber an der RWTH Aachen, ist eine Pionierin im Einsatz fortschrittlicher Data-Science-Methoden zur Entwicklung personalisierter Behandlungsstrategien. (Bildrechte: Bettina Engel-Albustin / Fotoagentur Ruhr Moers)

Carolin Schneider, Juniorprofessorin und Leiterin der Arbeitsgruppe für Prävention und Genetik von metabolischen Erkrankungen der Leber an der RWTH Aachen, erhält am 12. November 2024 den Friedmund Naumann Preis der Schering Stiftung. Erfahren Sie mehr über Schneiders Arbeit in dieser Meldung (Titel anklicken).

Beiersdorf bringt Epigenetik-Hautcreme auf den Markt

Seit September 2024 ist das Produkt „Eucerin Hyaluron-Filler Epigenetic Serum“ aus dem Hause Beiersdorf auf dem Markt (Bildrechte: Beiersdorf AG).

Die deutsche Kosmetikfirma Beiersdorf hat ein neues Pflegeprodukt auf den Markt gebracht, das angeblich die Epigenetik von Hautzellen so umprogrammiert, dass diese jünger erscheinen – oder sogar jünger sind. Seit Anfang September ist die Creme mit dem Namen „Eucerin Hyaluron-Filler Epigenetic Serum“ im Handel erhältlich. Ein Wirkstoff namens Epicelline soll nicht veröffentlichten klinischen Studien zufolge die Hautzellen verjüngen.

Bremst vegane Ernährung das Altern?

Der Deutsch-Amerikaner Steve Horvath stellte im Jahr 2013 seine Horvath‘s Clock genannte Methode vor, mit Hilfe einer recht einfachen Analyse des Musters epigenetisch aktiver Methylierungen an der DNA das biologische Alter von Menschen mit erstaunlicher Genauigkeit zu messen. Seitdem entwickelten Forschende gleich mehrere solcher epigenetischer Uhren. Es gibt mittlerweile sogar Selbsttests.
Jetzt zeigten Gesundheitswissenschaftlerïnnen um Varun Dwaraka aus Lexington, USA, dass auch die Ernährung einen messbaren Einfluss haben kann.

Epigenetik bereitet Gehirnzellen auf Gedächtnisbildung vor

Das Chromatin von Neuronen kann unterschiedlich kompakt sein (je roter desto kompakter). Je offener das Chromatin ist, desto eher ist die Zelle an der Gedächtnisbildung beteiligt (grün). (Bildrechte: Giulia Santoni / EPFL)

Wenn wir lernen, verändern sich Nervenzellen in unserem Gehirn. Das gelingt nicht zuletzt deshalb, weil die Zellen epigenetische Strukturen umbauen und so die Aktivierbarkeit ihrer Gene verstellen. Doch was entscheidet darüber, welche der vielen möglichen Zellen sich tatsächlich wandeln? Es sind nämlich immer nur wenige von vielen gleichartigen Zellen, die ein äußerer Reiz innerhalb eines Netzwerks erregt, die letztlich zur Gedächtnisbildung beitragen. Jetzt konnten Forschende aus Lausanne in Experimenten mit Mäusen zeigen, dass auch an dieser Vorauswahl der Nervenzellen die Epigenetik beteiligt ist.

Asifa Akhtar ist „Frau der Wissenschaft 2025“

Prof. Dr. Asifa Akthar (Bildrechte: MPI für Immunbiologie und Epigenetik, Rockoff)

Asifa Akthar, Direktorin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und die erste weibliche Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft, erhält im Jahr 2025 den Women in Science Award der Europäischen Organisation für Molekularbiologie EMBO und der Föderation der Europäischen Biochemischen Gesellschaften FEBS. Der Preis wird im Rahmen des 49. Kongresses der FEBS in Istanbul zwischen dem 5. Und 9. Juli 2025 übergeben.