Die Französin Jeanne Calment ist bis heute der Mensch, der am längsten gelebt hat. Sie wurde 122 Jahre, fünf Monate und 14 Tage alt. Damit war sie etwa 24 Jahre älter, als es eine neue Analyse der epigenetischen Muster aus 15.000 Proben von 348 verschiedenen Säugetier-Arten statistisch nahe legt. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch, es zeigt vor allem, dass wir Menschen als Art schon jetzt sehr viel mehr aus unseren molekularbiologischen Möglichkeiten herausholen, als die allermeisten anderen Säugetier-Arten.
Epigenetische Marker für personalisierte Prävention bei Diabetes
Viele Menschen mit Typ 1-Diabetes werden im Laufe ihres Lebens zusätzlich nierenkrank und sind auf eine Dialyse oder Nierentransplantation angewiesen. Ein epigenetischer Test könnte in Zukunft helfen, Betroffene mit dem größten Risiko frühzeitig zu erkennen.
Epigenetische Fährte von ME/CFS und Long Covid
In der Regel tritt das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS als Folge einer Virusinfektion auf, so auch im Fall von Long Covid, das vermutlich nichts anderes ist, als jene Form von ME/CFS, für die eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 verantwortlich zeichnet. Jetzt haben sich Forschende die Mühe gemacht, möglichst viele publizierte Daten zur Epigenetik von Menschen mit ME/CFS und Long Covid auszuwerten. Gefunden haben sie eine deutliche epigenetische Fährte.
Krebs kann auch ohne Mutation entstehen
Am Anfang einer Krebserkrankung stehen praktisch immer eine oder mehrere genetische Mutationen. In ihrer Folge verändert sich die Zelle dramatisch, wobei auch die epigenetische Genregulation aus den Fugen gerät. So lautet das Lehrbuchwissen. Doch vielleicht müssen die Lehrbücher bald umgeschrieben werden.
Freiburg, 4. bis 6. Dezember 2024: Epigenetics Meeting
Seit dem Jahr 2010 trifft sich nun schon alle zwei Jahre die Crème de la Crème der globalen Epigenetikerïnnen im Dezember am Freiburger Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik (MPIIE).
Sozialer Rang prägt Epigenom von Tüpfelhyänen
Tüpfelhyänen leben in streng hierarchisch organisierten Rudeln. Das immer gleiche Weibchen führt die Gruppe, und auch darunter besteht eine feste Rangordnung. Der Nachwuchs übernimmt automatisch den Status der Mutter, wobei jüngere Geschwister einen höheren Rang haben als ältere. Es ist logisch, dass der Rang einer Hyäne einen großen Einfluss auf ihren Lebenswandel hat. Und nun weiß man sogar, dass sich diese Unterschiede im molekularbiologischen Gedächtnis der Zellen der Tiere niederschlagen.
Saarbrücken, 27. bis 28. Mai 2024: Funktionale Epigenomik
In Saarbrücken treffen sich international bekannte Epigenetikerïnnen zum Austausch darüber, wie sich die neuesten Erkenntnisse zu grundlegenden epigenetischen Mechanismen sowie die Epigenomik genannte computergestützte systematische Analyse epigenetischer Markierungen in Zellen noch besser für die klinische Forschung einsetzen lassen.
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Wie moderner Biologie-Unterricht vor Rassismus schützt
Wie intelligent wir sind, ob wir ein hohes Risiko für Depressionen haben oder wie effizient beispielsweise unsere Muskeln arbeiten: All das ist das Resultat eines Aktivitätsmusters, das mitunter tausende miteinander systemisch vernetzte Gene in unterschiedlichen Zelltypen in ebenfalls vernetzten Organen im Zusammenspiel mit Umweltreizen bilden.
Mindestens so wichtig wie der genetische Code der DNA ist also die teilweise epigenetisch gesteuerte Regulation umfangreicher Gen-Netzwerke. Jetzt fanden Forschende heraus, dass ein moderner Biologieunterricht, der dieses neue Wissen berücksichtigt, Lernende vor späterem Rassismus schützt.
Epigenetik und Stress: Maus-Forschung für den Menschen
„Mice tell lies“ – Mäuse lügen, lautet ein berühmter Spruch, der ausdrückt, dass Resultate aus Nagetieren meist nur schwer auf den Menschen übertragbar sind.
Doch jetzt konnten Münchner Epigenetikerïnnen zeigen, dass Mäuse, denen ein menschliches Gen eingepflanzt worden war, epigenetisch ähnlich arbeiten wie Menschen. Ein guter Modellorganismus für die wichtige Suche nach epigenetisch wirksamen Psychopharmaka der Zukunft scheint gefunden.