Du bist, was dein Vater isst

Dass die Ernährung von Müttern während der Schwangerschaft einen großen Einfluss auf die spätere Gesundheit ihrer Nachkommen hat, ist längst bekannt. Der Lebensstil der Schwangeren beeinflusst die Epigenetik der Kinder und prägt sie so mitunter für den Rest ihres Lebens. Allerdings scheint das Essverhalten der Väter eine ganz ähnliche Rolle zu spielen. Wie hierbei die Übertragung des Lebensstils auf die Molekularbiologie der Kinder gelingt, ist aber noch weitgehend unbekannt.

Epigenetikerïnnen des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München entdeckten nun in Experimenten mit Mäusen eine neue Erklärung für das Phänomen.

Wie moderner Biologie-Unterricht vor Rassismus schützt

Wie intelligent wir sind, ob wir ein hohes Risiko für Depressionen haben oder wie effizient beispielsweise unsere Muskeln arbeiten: All das ist das Resultat eines Aktivitätsmusters, das mitunter tausende miteinander systemisch vernetzte Gene in unterschiedlichen Zelltypen in ebenfalls vernetzten Organen im Zusammenspiel mit Umweltreizen bilden.
Mindestens so wichtig wie der genetische Code der DNA ist also die teilweise epigenetisch gesteuerte Regulation umfangreicher Gen-Netzwerke. Jetzt fanden Forschende heraus, dass ein moderner Biologieunterricht, der dieses neue Wissen berücksichtigt, Lernende vor späterem Rassismus schützt.

Epigenetische Vererbung von Traumata: Was ist wirklich erforscht?

Dieser Junge flüchtete im Jahr 2015 vor dem Krieg in Syrien in die Türkei. Wenn er schreckliche Dinge erlebt hat, könnte das sein Risiko und das seiner Nachkommen für Stresskrankheiten erhöht haben. (Bildrechte: depositphotos / EnginKorkmaz)

Woran liegt es, dass manche Kriegsopfer eine Traumafolgestörung entwickeln und andere nicht? Was haben Nachkommen von traumatisierten Menschen zu befürchten? Erben sie womöglich das konkrete Trauma oder ist zumindest ihre Gesundheit gefährdet, etwa weil sie eine schlechtere Resilienz gegenüber Stresskrankheiten haben?

Epigenetische Vererbung über vier Generationen

Gretchen van Steenwyk et al.: Transgenerational inheritance of behavioral and metabolic effects of paternal exposure to traumatic stress in early postnatal life: evidence in the 4th generation. Environmental Epigenetics 4, 16.10.2018, doi: 10.1093/eep/dvy023. Katharina Gapp et al.: Alterations in sperm long RNA contribute to the epigenetic inheritance of the effects of postnatal trauma. Molecular Psychiatry,… Epigenetische Vererbung über vier Generationen weiterlesen

Gene wirken sogar, wenn sie nicht vererbt werden

Augustine Kong et al.: The nature of nurture: Effects of parental genotypes. Science 359, 26.01.2018, S. 424-428. Philipp D. Koellinger & K. Paige Harden: Using nature to understand nurture. Science 359, 26.01.2018, S. 386-387. Die Umwelt beeinflusst das Erbe. Das Erbe beeinflusst aber auch die Umwelt. Deshalb halten es viele Forscher längst für überholt, bei… Gene wirken sogar, wenn sie nicht vererbt werden weiterlesen

Wie der Histon-Code vererbt wird

Yannick Jacob et al.: Selective methylation of histone H3 variant H3.1 regulates heterochromatin replication. Science 343, 14.03.2014, S. 1249–1253. Bislang ist es ein großes Rätsel, wie die Tochterzellen nach einer Zellteilung wissen, an welchen Stellen ihrer DNA sie welche Form von Histon-Modifikation initiieren und damit den Histon-Code der Mutterzelle übernehmen sollen. Jetzt fanden Forscher bei… Wie der Histon-Code vererbt wird weiterlesen