Im ersten Newsletter Epigenetik, erschienen im April 2010, meldete ich die Gründung des International Human Epigenome Consortium IHEC. Schon 2008 hatten die US-Amerikaner das Potenzial der systematischen Erfassung ganzer Epigenome, der Epigenomik, erkannt und die Epigenomics Roadmap gestartet. Deutschland folgte im Herbst 2012 mit dem Deutschen Epigenom-Programm DEEP.
Die Mitherausgeber Jörn Walter und Alexander Meissner haben in Editorials an dieser Stelle bereits auf die Bedeutung der Programme hingewiesen. Jetzt war Meissner sogar an einer Studie beteiligt, die belegt, dass das Geld gut angelegt ist: Mit Kollegen und unterstützt von der Epigenomics Roadmap kartierte er die gesamten Methylierungen zahlreicher Genome und fand heraus, dass sich im Laufe der Zeit nur ein gutes Fünftel aller für die DNA-Methylierung vorgesehener Stellen verändert. Wer in Zukunft dieses epigenetische Schaltersystem untersuchen möchte, kann sich also auf einen kleinen Teil beschränken.
Auch ansonsten bietet dieser Newsletter die gewohnt bunte Mischung und zeigt einmal mehr, was für ein attraktives und wichtiges Gebiet die Epigenetik ist. Die Auswahl der richtigen Studien fällt mir als Autor zunehmend schwer. Allzu gerne hätte ich noch Steve Horvaths Analyse öffentlich zugänglicher epigenetischer Daten erwähnt, mit deren Hilfe er einen Algorithmus fand, der das Alter von Zellen anhand ihres DNA-Methylierungsmusters erstaunlich genau vorhersagen kann (DNA methylation age of human tissues and cell types, Genome Biology 14, 21.10.2013).
Ich wäre auch gerne auf eine Studie mit Beteiligung des Jaenisch-Labs in Boston eingegangen, die eine Verbindung zwischen Epigenetik, dem Gedächtnis und der Entstehung einer Posttraumatischen Belastungsstörung aufzeigt (Rudenko et al.: Tet1 is critical for neuronal activity-regulated gene expression and memory
extinction, Neuron 79, 18.09.2013).
Aber zum Glück gibt es ja dieses Intro, in dem ich auf diese wichtigen Arbeiten immerhin kurz hinweisen kann.
Herzlich, Ihr Peter Spork