Asifa Akhtar ist „Frau der Wissenschaft 2025“

Die Epigenetikern Prof. Dr. Asifa Akthar vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg
Prof. Dr. Asifa Akthar (Bildrechte: MPI für Immunbiologie und Epigenetik, Rockoff)

Asifa Akhtar, Direktorin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und die erste weibliche Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft, erhält im Jahr 2025 den Women in Science Award der Europäischen Organisation für Molekularbiologie EMBO und der Föderation der Europäischen Biochemischen Gesellschaften FEBS. Der Preis wird im Rahmen des 49. Kongresses der FEBS in Istanbul zwischen dem 5. und 9. Juli 2025 übergeben.

„Akhtar ist eine international führende Wissenschaftlerin und eine Pionierin auf dem Gebiet der epigenetischen Regulierung“, sagt das Freiburger EMBO-Mitglied Nikolaus Pfanner laut einer Pressemitteilung. Seit mehr als zwei Jahrzehnten erforsche die Epigenetikerin, „wie epigenetische Mechanismen, insbesondere die Histon-Acetylierung und lange nicht-kodierende RNAs, die Transkription auf die spezifischen Bedürfnisse einer bestimmten Zelle abstimmen können“.

Bekannt machten Akhtar ihre Studien zur so genannten Dosiskompensation, über die auch auf Newsletter-Epigenetik.de bereits berichtet wurde. Bei vielen Organismen, von Insekten bis Menschen, ist das Geschlecht darüber reguliert, ob man ein oder zwei X-Chromosomen hat. Damit die genetische Information beim einen Geschlecht aber nicht doppelt so stark abgelesen wird, wie bei dem anderen, muss dieser Effekt ausgeglichen – kompensiert – werden.

Das geschieht bei Menschen zum Beispiel, indem bei Frauen eines der beiden X-Chromosomen epigenetisch auf Inaktivierbar gestellt wird. Bei Fliegen wird hingegen die Genaktivität des einzelnen X-Chromosoms der Männchen verdoppelt. Akhtar fand mit ihrem Team heraus, wie diese Prozesse bei der Fruchtfliege Drosophila gesteuert werden und entdeckte, dass daran beteiligte Enzyme darüber hinaus eine Reihe weiterer grundsätzlicher Aufgaben bei der Chromatinregulierung übernehmen.

Mit dem Preis werde aber nicht nur diese „bahnbrechende Forschung“ gewürdigt, erklären FEBS und EMBO,  sondern auch Akhtars „Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft“.