Fünf Jahre Zell-Atlas des Menschen

Eine Grafik zeigt mehrere runde, blau eingefärbte Zellen. Sie sind etwas durchsichtig, so dass ein rot gefärbter Zellkern hindurchscheint.
Auch Daten zu embryonalen Stammzellen finden sich im neuen Atlas menschlicher Zellen. Diese Zellen sind noch nicht ausdifferenziert und können sich in praktisch jeden Zelltyp verwandeln. (Bildrechte: Depositphotos / Giovanni_Cancemi)

Jennifer E. Rood et al.: Impact of the human cell atlas on medicine. Nature Medicine 28, 8.12.2022, S. 2486-2496.

Zellen sind ein Wunder.
Auch Daten zu embryonalen Stammzellen finden sich im neuen Atlas menschlicher Zellen. Diese Zellen sind noch nicht ausdifferenziert und können sich in praktisch jeden Zelltyp verwandeln. (Bildrechte: Depositphotos / Giovanni_Cancemi)

Der Human Cell Atlas (HCA) ist ein globales Konsortium, in dem Forschende seit fünf Jahren molekularbiologische Informationen über einzelne gesunde oder kranke, alte oder junge menschliche Zellen und Gewebe sammeln. Die öffentlich zugängliche Datenbank mit Wissen aus der Einzelzell-Biologie entfaltet schon jetzt ein großes Potenzial: Sie hilft, die hochkomplexen Zusammenhänge zwischen Biologie, Krankheit und Gesundheit besser zu verstehen.

Die Molekularbiologinnen Aviv Regev, San Francisco, und Sarah Teichmann, Cambridge, gehören zu den Mitgründerinnen des HCA. Jetzt blickten sie mit Kolleg*innen im Fachblatt Nature Medicine auf eine gut fünf Jahre lange Erfolgsgeschichte zurück. Inzwischen gibt es Daten zu gesunden wie kranken Zellen verschiedenster Entwicklungsstadien und aus nahezu allen Organen. Egal zu welcher Krankheit jemand forscht: Er oder sie wird im Zell-Atlas fündig.

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr zeigte die Datenbank beispielsweise ihr Potenzial, als sie der Biomedizin half, rasch die möglichen Wege aufzuspüren, über die das Coronavirus Menschen befallen kann. Ein anderer von vielen Erfolgen ist die Entdeckung einzigartiger Gemeinschaften verschiedener Zelltypen im Dünndarm mancher Menschen mit der chronischen Darmentzündung Morbus Crohn.

Unter anderem sammelt der Atlas Angaben, welche Gene in den jeweiligen Zellen gerade aktiv sind. Hinzu kommt die Einzelzell-Epigenomik, also das Sammeln von Daten zur Epigenetik möglichst vieler einzelner Zellen. Darüber, wie wichtig dieses Gebiet ist, hat der Newsletter Epigenetik schon mehrfach berichtet, beispielsweise in der Ausgabe 35, Oktober 2021, im Beitrag Einzelzell-Epigenomik: Wie die Großhirnrinde sich entwickelt.

Eine ausführliche Version dieses Beitrags lesen Sie im RiffReporter Themenmagazin Erbe&Umwelt.

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