David J. Stewart et al.: Impact of decitabine on immunohistochemistry expression of the putative tumor suppressor genes FHIT, WWOX, FUS1 and PTEN in clinical tumor samples. Clinical Epigenetics 6:13, 03.07.2014.
Da in vielen Krebszellen wichtige vor Krebs schützende Tumorsuppressor-Gene per DNA-Methylierung epigenetisch auf inaktivierbar geschaltet sind, hoffen Forscher auf den Einsatz demethylierender Substanzen. Sie sollen Tumorsuppressor-Gene wieder aktivierbar machen und Krebszellen damit etwas gutartiger und angreifbarer für andere Medikamente (siehe auch die Meldung Epimutation als Krebsauslöser überführt). Nun hat eine klinische Phase I-Studie mit leider nur 25 Patienten genau diesen Zusammenhang untersucht und ermutigende Resultate erzielt.
Bei den Patienten, die an unterschiedlichen Krebserkrankungen litten, wurde vor und nach einer Behandlung mit der demethylierenden Substanz Decitabin die Aktivität von vier Tumorsuppressor-Genen gemessen. Bei dreien der Gene stieg bei einigen Patienten die Genaktivität deutlich an. Allerdings korrelierte dieses Resultat nicht mit dem Grad der Demethylierung, der an einer anderen Stelle des Erbguts gemessen wurde. Immerhin zeigten fünf von 15 Patienten, die über längere Zeit untersucht werden konnten, eine Abnahme der Tumorgröße. Und von diesen hatte sich wiederum bei dreien die Aktivität der in Frage kommenden Tumorsuppressor-Gene erhöht. Die Forscher folgern, dass demethylierende Substanzen bei Krebspatienten mit einer geringen Aktivität bestimmter, vor Krebs schützender Gene dazu beitragen können, deren Aktivität zu erhöhen.