Das komplexe Geschehen multifaktorieller Leiden lässt sich mit modernen molekularbiologischen Methoden immer besser erfassen. Dazu gehört auch die Analyse des Chromatinmusters (Gemisch aus Protein und DNA), mit dem das Erbgut die Zugänglichkeit einzelner Gene und genregulierender Elemente epigenetisch steuert (s. Newsletter Epigenetik 32). Ein internationales Team hat diese Methode (ATAC-seq) nun bei einzelnen Zellen von entzündeten und gesunden Herzkranzgefäßen eingesetzt und neue Erkenntnisse über die Entstehung der koronaren Herzkrankheit gewonnen. Herausgekommen sind typische epigenomische Profile, die Rückschlüsse auf genetische und andere Einflüsse auf die Herzinfarkt-Vorstufe erlauben. Das sei ein wichtiger Schritt auf der Suche nach kausalen Erklärungen der Volkskrankheit und neuen Behandlungsansätzen, so die Forscher*innen.