Das epigenetische Enzym EZH2 ist eine so genannte Histonmethyltransferase, das heißt, es baut in aller Regel Methylgruppen an Histon-Proteine an, was zu einer Verdichtung des Chromatin genannten DNA-Protein-Gemischs führt, was wiederum benachbarte Gene weniger gut aktivierbar macht. Pharmakologen interessieren sich derzeit sehr für das Enzym, weil es in vielen, vor allem auch besonders aggressiven Krebsvarianten heraufreguliert ist (siehe z.B. die Meldung: Aggressive Basaliome produzieren mehr EZH2). Es existieren bereits drei verschiedene EZH-2-Hemmer (von den Firmen GlaxoSmithKline, Epizyme und Constellation Pharmaceuticals), die derzeit in fünf klinischen Studien getestet werden.
Jetzt haben Forscher aus den USA mit Hilfe von Mäusen, die eine überaktive EZH2-Variante besitzen, untersucht, wie es dem Enzym überhaupt gelingt, Krebs zu fördern oder aggressiver zu machen. Dabei zeigte sich, dass EZH2 anders als erwartet nicht einfach überall am Erbgut die Häufigkeit einer bestimmten, die Genaktivität unterdrückenden Markierung namens H3K27me3 erhöht, sondern dass es das Epigenom teils gezielt umbaut. An manchen Stellen nahm die Häufigkeit der Markierung nämlich ab, so dass dort beheimatete Gene von der Zelle leichter abgelesen werden konnten. Dieses Resultat lasse vermuten, dass EZH2 das Chromatin der Krebszellen aktiv umstrukturiere, schreiben die Forscher.