Mit RNA-Interferenz gegen resistenten Leberkrebs

Ramona Rudalska et al.: In vivo RNAi screening identifies a mechanism of sorafenib resistance in liver cancer. Nature Medicine 20, 10/2014, S. 1138-1146.

Obwohl mit dem Mittel Sorafenib seit kurzem eine erste systemische Behandlungsoption für Leberkrebs existiert, können Ärzte ihren Patienten noch immer kaum Hoffnungen machen. Die Krebszellen entwickeln nämlich sehr schnell eine Resistenz gegen das Mittel und wachsen weiter. Bestätigen sich allerdings Experimente eines deutsch-amerikanischen Forscherteams mit Mäusen auch beim Menschen, könnte ein epigenetischer Ansatz die Resistenzen in Zukunft unterbinden.

Ramona Rudalska und Kollegen testeten eine Reihe von Mikro-RNAs bei Leberkrebszellen in Mäusen, um herauszufinden, welche eventuell per RNA-Interferenz die Produktion eines Proteins behindert, das für die Sorafenib-Resistenz verantwortlich ist. Fündig wurden sie beim Gen Mapk14. Dessen epigenetische Blockade machte die Krebszellen wieder empfindlich gegenüber dem Medikament und verlängerte die Überlebenszeit der Versuchstiere. Einige Hinweise zeigen, dass die Resultate durchaus auf den Menschen übertragbar sein könnten: Auch in Kulturen mit menschlichen Leberkrebszellen, die nicht mehr auf Sorafenib ansprechen, ist Mapk14 besonders aktiv. Und auch diese reagieren wieder empfindlich auf das Medikament, wenn das Resistenz-Gen blockiert wird.