Krebsgenomprojekt knöpft sich Epigenome vor

The International Cancer Genome Consortium: International network of cancer genome projects. Nature 464, 15.04.2010, S. 993-998.

Ein 200-köpfiges Autorenteam hat im Fachblatt Nature die Ziele und Strategien des 2008 gegründeten Internationalen Krebsgenom-Konsortiums ICGC definiert. Rund 750 Millionen Euro stehen den Forschern aus aller Welt zur Verfügung, um in fünf Jahren das Erbgut von 50 wichtigen Tumorarten zu entschlüsseln. Insgesamt müssen DNAs von 50.000 Zellen sequenziert werden, denn von jeder Tumorart sollen kranke und gesunde Zellen von 500 verschiedenen Patienten verglichen werden. Die Autoren weisen ausdrücklich darauf hin, dass sie auch die Epigenome der Zellen kartieren wollen. Es sei inzwischen hinlänglich bekannt, dass auch epigenetische Phänomene zur Entstehung von Krebs beitragen können.

Aus Deutschland steuern das Forschungsministerium (BMBF) und die Deutsche Krebshilfe gemeinsam 15 Millionen Euro zum Projekt bei. Damit unterstützen sie einen Verbund zum Thema Hirntumoren bei Kindern, an dem die Heidelberger Institute DKFZ, NCT und EMBL sowie die Universitäten Heidelberg und Düsseldorf und das Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin beteiligt sind.