Die systemische Sklerodermie ist eine mysteriöse, seltene Hautkrankheit, die bei etwa jedem dritten Patienten binnen zehn Jahren tödlich endet. Jetzt fanden Forscher*innen aus den USA ein epigenetisches Rädchen im Getriebe des Leidens. Offenbar wird ein Verstärker-Element (Enhancer) in der DNA freigeschaltet, das wiederum das Ablesen des Gens für den Wachstumsfaktor TGF-β verstärkt. Dieser treibt dann die überschießende Bildung von Bindegewebe an, die die Krankheit letztlich verantwortet. Die Hautzellen sind also in einem gefährlichen Programm gefangen. Zumindest in Zellkulturen konnten die Forscher*innen den Enhancer mit dem epigenetischen Medikament JQ1 blockieren und die Hautzellen befreien. Nun schlagen die Forscher*innen vor, neue epigenetische Therapien auszuprobieren, die gegen TGF-β gerichtet sind. Diese könnten übrigens auch gegen Glaukome, Glioblastome und COPD helfen. Alles Leiden, die der Wachstumsfaktor ebenfalls antreibt.