Denise Barlow, Molekularbiologin vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin CeMM in Wien erhielt am 12. Dezember 2014 den mit 50.000 Euro dotierten Erwin-Schrödinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Barlow gilt als Pionierin der Epigenetik. Schon 1991 erkannte sie, dass Mäuse das Gen für den Wachstumsfaktor IGF2R in Abhängigkeit ihres Geschlechts in den Keimzellen unterschiedlich epigenetisch programmieren: Weibchen machen das Gen weniger leicht aktivierbar, Männchen nicht. Dieses Imprinting oder genetische Prägung genannte Phänomen wurde mittlerweile auch beim Menschen und für eine Reihe weiterer Gene entdeckt. Ein fehlerhaftes Imprinting kann einige menschliche Krankheiten auslösen, etwa das Prader-Willi-Syndrom oder das Angelman-Syndrom.
Foto: Denise Barlow, Erwin Schrödinger-Preisträgerin 2014, mit ÖAW-Präsident Anton Zeilinger und Laudator Giulio Superti-Furga; Fotograf: Reinhard Öhner)