http://www.blueprint-epigenome.eu
Das europäische Epigenomik-Konsortium BLUEPRINT analysiert seit 2011 mit 30 Millionen Euro Fördermitteln der Europäischen Union (EU) systematisch die Epigenome von Blut- und Immunzellen. Ziel war die Analyse sämtlicher epigenetischer Schalter von je 50 Blutzelltypen von Gesunden und Leukämiepatienten sowie acht von Diabetikern. BLUEPRINT war zu seiner Zeit eines der teuersten EU-Einzelprojekte überhaupt. Henk Stunnenberg von der niederländischen Radboud University koordiniert das Projekt, an dem 41 europäische Arbeitsgruppen beteiligt sind. Das Konsortium ist damit der wichtigste Anteil der EU an dem weltweiten International Human Epigenomic Cconsortium IHEC. (Deutschland beteiligt sich zusätzlich mit dem Deutschen Epigenomik-Programm DEEP). Ziel all dieser Projekte ist die Erstellung epigenetischer Landkarten, mit deren Hilfe man kranke Zellen charakterisieren und mit gesunden sowie sich entwickelnden Zellen vergleichen kann. Die Resultate von BLUEPRINT könnten beispielsweise die Diagnose und Therapie von Blutkrebs, Diabetes und einigen anderen Krankheiten revolutionieren.
Mittlerweile hat BLUEPRINT viele wichtige Resultate publiziert. Und seit kurzem gibt das Konsortium einen empfehlenswerten Newsletter heraus, der in englischer Sprache anschaulich und verständlich in das Projekt einführt und einige besonders wichtige Erkenntnisse aufarbeitet. Bislang sind sechs Ausgaben erschienen, die man auf der Website des Konsortiums herunterladen kann. Die letzte Ausgabe nimmt Bezug auf eine Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Genome Biology. Sie diskutiert, wie man individuelle epigenomische Daten möglichst gut und nutzbringend der Öffentlichkeit zugänglich machen kann, ohne das Persönlichkeitsrecht der analysierten Menschen zu verletzen.