Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und der Hamburger Kosmetik-Konzern Beiersdorf AG haben ein gemeinsames Forschungslabor gegründet. Als Bestandteil der Abteilung Epigenetik des DKFZ sollen Forschende in Heidelberg nach Methoden suchen, wie sich gezielt die Epigenetik von Hautzellen so zurückprogrammieren lässt, dass diese jünger werden. Die verjüngte Haut soll sich besser regenerieren und vor Krebs schützen können. Die Zusammenarbeit ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Jeder der Partner investiert 2,4 Millionen Euro.
„Das Alter ist der wichtigste bekannte Krebsrisikofaktor“, sagt Frank Lyko, Leiter der DKFZ-Epigenetik. Wenn es gelänge, die Altersuhr von Hautzellen zurückzudrehen, würden sie auch weniger Krebs entwickeln, so die Logik hinter dem Projekt. Das Alter der Hautzellen soll dabei mit Hilfe der epigenetischen Uhr gemessen werden, über die in diesem Newsletter schon oft berichtet wurde.
„Die Erforschung der epigenetischen Uhr von Hautzellen verknüpft die für uns hoch relevante Alternsforschung mit der Krebsprävention“, sagt Gitta Neufang von der Abteilung für Forschung und Entwicklung der Beiersdorf AG. Schon vor zwei Jahren publizierte ein chinesisches Team, dass es ihm durch die Blockade der epigenetisch aktiven Mikro-RNA miR-31 gelungen war, Hautzellen von Mäusen zu verjüngen (siehe auch Newsletter Epigenetik: Stoppsignal für Hautalterung). Schon damals war von der Entwicklung einer potenziellen „Verjüngungstinktur“ die Rede. Anzunehmen, dass sich darüber auch das neue Labor in Heidelberg freuen würde.