Die Acetylierung von Histon-Proteinen verändert den Histon-Code und ist eines der wichtigsten epigenetischen Regulationssysteme. Störungen dieses Systems sind in viele Krankheiten – von Krebs bis Alzheimer – involviert, sagt Peter Becker, Epigenetiker an der Ludwig Maximilians Universität in München. Jetzt hat er mit Kollegen eine systematische Übersicht aller Enzyme mitsamt ihrer Funktion vorgelegt, die bei der Fruchtfliege Drosophila an der Histon-Acetylierung mitarbeiten. Bei der Fliege sind es mehr als 40, beim Menschen über 60. Dazu wurden nacheinander alle Enzyme ausgeschaltet. Eines der wichtigsten Resultate: Das System kann den Ausfall einzelner Bestandteile offenbar gut kompensieren. Dann baut ein anderes Enzym an benachbarter Stelle eine Acetylgruppe an, was epigenetisch oft eine ähnliche Bedeutung hat.