Pierre Fenaux et al.: Practical use of azacitidine in higher-risk myelodysplastic syndromes: An expert panel opinion. Leukemia Research 34, 11/2010, S. 1410-1416.
Als Mittel der Wahl zur Bekämpfung fortgeschrittener Myelodysplastischer Syndrome (Hochrisiko-MDS) gilt 5-Azacitin. Es sei für diese Patientengruppe „derzeit das einzige Medikament, das einen signifikanten Überlebensvorteil gegenüber konventioneller Versorgung bietet“, urteilt ein europäisches Hämato- Onkologenteam in einer Übersichtsarbeit, die wichtige Empfehlungen für den Azacitidin-Einsatz gibt. Diese Tipps seien nötig, denn noch herrsche bei Ärzten Unsicherheit über den korrekten Einsatz des epigenetischen Medikaments, schreiben die acht MDS-Experten. Der einzige kurative Ansatz gegen MDS, die Stammzelltransplantation, komme bei den meisten Patienten nicht in Frage. Deshalb sehe man die Gabe von 5-Azacitidin bis auf wenige Ausnahmen bei allen Patienten mit den Stadien IPSS 2 und höher als Erstlinientherapie an. Die Dosierung und Darreichung solle sich an den bisher durchgeführten Studien orientieren (subkutan alle 28 Tage für 7 Tage 75 mg/m2/Tag). Die Dosis solle während der ersten drei Behandlungszyklen nur bei lebensbedrohlichen Nebenwirkungen gesenkt werden. Auch eine Verzögerung der Behandlung sei zu vermeiden, dem Herabsetzen der Dosis bei schweren Nebenwirkungen aber vorzuziehen.