Typ-2-Diabetes gehört mit steigender Tendenz zu den weltweit häufigsten Alterskrankheiten. Das Leiden hat viele ernsthafte Begleiterscheinungen und erhöht das Risiko für weitere Krankheiten. Gleichzeitig kann man ihm aber mit rechtzeitigen Veränderungen des Lebensstils relativ gut vorbeugen. Erkennen Menschen frühzeitig ihr erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, motiviert sie das vermutlich, Ernährung und Bewegungsverhalten umzustellen. Jetzt präsentierte ein britisches Forschendenteam einen neuen epigenetischen Test, der genauer als bisherige Verfahren ermitteln kann, ob jemand in den folgenden zehn Jahren Typ-2-Diabetes bekommt oder nicht.
Der Test wertet das Muster der epigenetisch aktiven Methylierungen an der DNA weißer Blutzellen aus. Zunächst trainierten die Forschenden den zugrunde liegenden Algorithmus mit Hilfe der Methode des Maschinellen Lernens an den Daten von mehr als 14.000 Menschen aus Schottland, die über 15 Jahre hinweg begleitet worden waren. Danach war der Test bereits etwas besser als herkömmliche Prognose-Methoden, die Parameter wie Body Mass Index, Geschlecht, Alter, Blutdruck und Diabetes in der Familie berücksichtigen.
Anschließend bestätigte der Test seine Qualität bei den Daten von knapp 1.500 Teilnehmenden einer deutschen Studie (KORA). Weil in beiden Gruppen die Zahl der Menschen, die tatsächlich Typ-2-Diabetes entwickelten, nicht allzu groß war – in Schottland waren es 626 – gehen die Briten davon aus, dass sich die Ergebnisse noch deutlich verbessern lassen, wenn man den zugrunde liegenden Algorithmus mit weiteren Daten trainiert.