Hennady P. Shulha et al.: Epigenetic signatures of autism. Trimethylated H3K4 landscapes in prefrontal neurons. Archives of General Psychiatry, 07.11.2011, Online-Vorabpublikation.
Schon länger wird vermutet, dass epigenetische Veränderungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Autismus und verwandten Störungen spielen. Jetzt fanden Forscher aus den USA ein starkes Indiz für diese These. Hennady Shulha und Kollegen analysierten eine bestimmte Art von Histonmodifikation (H3K4me3) in den Nervenzellen des Stirnhirns (präfrontaler Cortex). Diese Histon-Markierung unterdrückt meist die Genaktivität an benachbarten DNA-Stellen. Tatsächlich fanden die Forscher im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe bei Menschen mit Autismus an hunderten Stellen eine Abweichung im Histon-Code. Bei vier der 16 Patienten war die Veränderung sehr stark. Die Forscher folgern, dass zumindest bei einer Untergruppe von Autisten eine spezifische Fehlregulation des Histon-Codes während der Entwicklung des Stirnhirns mitverantwortlich für die Störung ist.