Die im Jahr 2020 mit dem Nobelpreis gekrönte, als Genschere bezeichnete neue Technik der gezielten Veränderung des Genoms, CRISPR/Cas9, revolutioniert derzeit auch die Epigenetik. Denn nicht nur die DNA lässt sich damit umschreiben, auch ihre nebengenetischen Anhängsel. Forscher*innen um Jonathan Weissman von der University of California in San Francisco, USA, präsentierten jetzt eine Methode namens CRISPRoff. Damit können sie beliebige Stellen der DNA epigenetisch stumm schalten, indem sie Methylgruppen an die DNA und benachbarte Histon-Proteine anlagern. Diese Markierung wird anschließend von den Zellen an ihre Tochterzellen weitervererbt. Der Clou: Die epigenetische Schere funktioniert auch dort, wo sich keine CpG-Inseln befinden, die von Natur aus für diesen Zweck vorgesehen sind. Zellbiolog*innen können nun noch besser die einzelnen Aufgaben der DNA-Abschnitte erforschen.