Bluttest II

Xingdong Chen et al.: Non-invasive early detection of cancer four years before conventional diagnosis using a blood test. Nature Communications 11:3475, 21.07.2020.

Bluttests zur Krebsfrüherkennung, die epigenetische Markierungen an im Blut schwimmender DNA bewerten, werden derzeit viele entwickelt. Die vorangehende Meldung Flüssige Biopsie wird immer besser nennt zwei Beispiele. Es ist jedoch schwierig, zu belegen, welche Vorteile solche Tests im Alltag tatsächlich bringen. Die meisten Studien werten das Blut von Menschen aus, deren Erkrankung bereits bekannt ist. Zudem ist es bei Früherkennungsuntersuchungen meist unklar, ob die entdeckten Tumore später wirklich gefährlich geworden wären. Es drohen überflüssige Therapien.

Deshalb hat ein chinesisch-amerikanisches Forscher*innenteam jetzt seinen Bluttest PanSeer in einer mehrere Jahre andauernden Verlaufsstudie überprüft. Das Blut von 605 gesunden Proband*innen wurde aufbewahrt und erst Jahre später wurde geschaut, ob man darin tatsächlich zu einem so frühen Zeitpunkt Krebserkrankungen zuverlässig erkannt hätte. 191 der Menschen erkrankten im Laufe der Studie an einer von fünf gefährlichen Krebsarten: Magen-, Speiseröhren-, Darm- Lunge- oder Leberkrebs. 88 Prozent dieser Leiden wären mit dem epigenetischen Test tatsächlich bis zu vier Jahre früher erkannt worden. In vier Prozent der Fälle schlug der Test falsch an. Angesichts des überzeugenden Resultats soll der Test nun in einer großen vorausschauenden Studie beweisen, dass sich mit ihm tatsächlich auch die Todesraten senken und Behandlungskosten sparen lassen.