Blick auf das Prostatakrebs-Methylom

Martin J. Ayree et al.: DNA methylation alterations exhibit intraindividual stability and interindividual heterogeneity in prostate cancer metastasis. Science Translational Medicine 5, 23.01.2013, 169ra10.

Krebsforscher aus den USA haben sich das Muster der DNA-Methylierung (Methylom) bei 13 Menschen angeschaut, die an metastasierendem Prostatakrebs gestorben waren. Kurz nach dem Tod entnahmen sie Proben aus mehreren Metastasen und aus gesundem Gewebe. Sie fanden, dass sich die Methylome verschiedener Patienten zwar stark unterscheiden, dass die Methylome innerhalb verschiedener Krebszellen eines Patienten aber immer fast identisch sind.

Darüber hinaus entdeckten die Forscher etwa 1.000 DNA-Regionen, in denen sich die Methylome aller 13 Krebsopfer glichen. Im Zuge der Krebsentstehung tauchen also zahlreiche epigenetische Veränderungen auf, die danach im gesamten Tumorgewebe und in den Metastasen dauerhaft gespeichert bleiben. Es dürfte aber nur ein relativ kleiner, etwa 1.000 Stellen umfassender Teil dieser Veränderungen sein, der tatsächlich maßgeblich für die Entstehung und Aggressivität des Krebses ist. Nun wollen die Forscher sich diese mutmaßlich krebstreibenden Veränderungen vornehmen. Dadurch erhoffen sie sich neue Diagnose- und Therapieoptionen.