Mobile Gene fürs Gedächtnis

Agnieszka Walczak et al.: Novel higher-order epigenetic regulation of the Bdnf gene upon seizures. The Journal of Neuroscience 33, 06.02.2013, S. 2507-2511.

Dass die Informationsspeicherung im Gehirn nicht zuletzt auf epigenetischen Veränderungen in Nervenzellen beruht, ist bekannt. Doch jetzt fanden Forscher aus Warschau und München heraus, dass die Gehirnzellen sich dabei eines speziellen epigenetischen Tricks bedienen: Sie verändern die Lage von Genen im Zellkern, was diese mehr oder weniger gut erreichbar für die Ablesemaschinerie der Zelle macht – und damit mehr oder weniger aktivierbar.

Nach einem epileptischen Anfall im Rattenhirn löste sich in betroffenen Nervenzellen der DNA-Abschnitt mit dem Gen des Botenstoffs Bdnf von der Zellkernwand und wanderte in das Innere des Zellkerns. Danach war das Gen aktiver. Als Kontrolle diente das Gen für den Stoff Trkb. Es blieb am Platz – und seine Aktivität blieb konstant.