David Gokhman et al.: Reconstructing the DNA methylation maps of the Neandertal and the Denisovan. Science,17.04.2014, Online-Vorabpublikation.
Nachdem Svente Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig mit Kollegen vor einiger Zeit bereits das Genom des Neandertalers entzifferte, legte er nun mit spanisch-israelischen Kollegen nach und präsentierte epigenomische Analysen der Neandertaler sowie des nah verwandten Denisova- Menschen. Deren Linien trennten sich von denen des Menschen vor ungefähr 550.000 bis 765.000 Jahren.
Die Analyse des DNA-Methylierungsmusters der verschiedenen Menschen-Arten ergab etwa 2.000 Abschnitte, an denen sich die Epigenome deutlich von jenen des modernen Menschen unterschieden. Danach ist manche unserer Besonderheiten vielleicht gar nicht auf einen genetischen sondern auf einen epigenetischen Wandel zurückzuführen. Der Methylierungs-Unterschied ist beispielsweise bei Genen sehr groß, die das Skelettwachstum beeinflussen, was unsere anatomische Fortentwicklung erklären würde. Und auch in Gen-Regionen, die wichtig für die Krankheitsanfälligkeit sind, fanden sich große Unterschiede.