Epigenetik macht Innere Uhr anpassungsfähig

Abdelhalim Azzi et al.: Circadian behavior is light-reprogrammed by plastic DNA methylation. Nature Neuroscience 17, 03/2014, S. 377–382.

Innere Uhren ermöglichen die Anpassung menschlicher Organe an den äußeren Tag-Nacht-Rhythmus. Die Abstimmung mit der Außenwelt und die zeitliche Organisation im Körper übernimmt dabei eine paarige Region im Mittelhirn, Suprachiasmatischer Nucleus (SCN) genannt. Jetzt haben Forscher aus Zürich und Berlin festgestellt, dass das innere Tempo der dortigen Nervenzellen sich vermutlich epigenetisch an einen Wandel des äußeren Rhythmus anpassen kann. Wurde jungen Mäusen ein 22-Stunden-Tag aufgedrängt, reagierten diese mit einer stabilen Änderung ihrer inneren Rhythmik. Gleichzeitig veränderte sich das Genaktivierungsmuster in ihren SCN-Zellen und ihr Verhalten passte sich an das neue äußere Tempo an. Als wahrscheinlicher Auslöser dieser Umweltanpassung machten die Forscher eine deutliche Veränderung des epigenetischen Musters der DNA-Methylierungen aus. Dazu passt, dass sich die Mäuse nicht mehr anpassen konnten, nachdem die Forscher ihnen den DNA-Methylierungs-Hemmer Zebularin in den SCN injiziert hatten.