Seit dem Jahr 2018 gibt es in Deutschland einen ersten und seit 2021 einen weiteren Selbsttest zur Messung des biologischen Alters mit Hilfe der epigenetischen Uhr: Den Cerascreen Genetic Age Test, über den der Newsletter Epigenetik Nr. 30 im November 2018 berichtete, und den EpiAge Test. Beide nutzen die gleiche Methode wie die bekannte Horvath‘sche Uhr, werten aber andere epigenetische Schalter aus. Angeblich sind sie sogar etwas genauer als ihr Vorbild. Sie sollen das biologische Alter auf plus/minus 2,5 beziehungsweise 2,8 Jahre genau erfassen. Diese Angaben lassen sich indes nicht überprüfen, da die zugrunde liegenden Daten nicht veröffentlicht wurden.
Ein klarer Nachteil dieser Tests für zu Hause ist ihr hoher Preis. Beide kosten knapp 200 Euro. Auch die Präsentation der Resultate ist mangelhaft: Beide Firmen suggerieren, ihr Ergebnis sei aussagekräftiger als es tatsächlich ist. Cerascreen verschweigt die Testungenauigkeit, EpiAge gibt diese zwar an, berechnet das biologische Alter aber trotzdem auf zwei Stellen hinter dem Komma genau, was angesichts der Ungenauigkeit keinen Sinn ergibt.
Ich habe mittlerweile beide Tests im Abstand von drei Jahren ausprobiert, und die Resultate weichen überraschend stark voneinander ab: Beim ersten war ich fünf, beim zweiten knapp zehn Jahre jünger als das chronologische Alter. Auch wenn ich zwischen den Tests großen Wert auf einen gesunden Lebensstil gelegt habe, so scheint dieses Resultat vor allem zu unterstreichen, dass die Tests noch genauer werden sollten.
Wie ist mein biologisches Alter, und wie gut sind die neuen Selbsttests. Ein Erfahrungsbericht
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