Wachsende Sorge um BPA

Michele Yeo et al.: Bisphenol A delays the perinatal chloride shift in cortical neurons by epigenetic effects on the Kcc2 promoter. PNAS 110, 12.03.2013, S. 4315-4320. Marija Kundakovic et al.: Sex-specific epigenetic disruption and behavioral changes following low-dose in utero bisphenol A exposure. PNAS 110, 11.06.2013, S. 9956-9961.

Es häufen sich Hinweise aus Tierversuchen, dass der allgegenwärtige Plastikinhaltsstoff Bisphenol A (BPA) negative epigenetische Auswirkungen hat. Vor allem in der Organentwicklung scheint die Substanz die Epigenome des Gehirns und anderer Gewebe teils negativ zu verändern, was zum Beispiel Lern- und Gedächtnisstörungen auslöst. Erste Hinweise legen nahe, dass die Daten auf den Menschen übertragbar sind. Jetzt verstärken zwei neue Studien die Sorge. Michelle Yeo und Kollegen lösten in Nervenzellkulturen von Mäusen, Ratten und Menschen mit BPA epigenetische Veränderungen aus, die Schäden verantworten könnten und sich mit epigenetischen Medikamenten kompensieren lassen. Das Team um Marija Kundakovic setzte trächtige Mäuse teils extrem geringen Dosen von BPA aus und ermittelte beim Nachwuchs dosisabhängige, geschlechtsspezifische Verhaltensänderungen.