www.whatisepigenetics.com/nut-consumption-improves-sperm-parameters-and-may-alter-epigenome/
Unfruchtbarkeit bei Männern ist ein wachsendes Problem, von dem inzwischen fast zehn Prozent der männlichen Bevölkerung betroffen sind. In vielen Studien wird nach möglichen Ursachen gesucht. Als häufige Kandidaten werden eine ungesunde Ernährung und der Einfluss von Umweltgiften genannt.
Das Epigenetik-Portal What Is Epigenetics? berichtet im Januar auf gewohnt kenntnisreiche Weise über eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Spermienqualität untersucht hat, und in den Medien viel Aufsehen erregte. Unaufgeregt ordnet der Ernährungswissenschaftler Brandon Eudy das Resultat ein. Wissenschaftler*innen hatten zunächst in einer FERTINUTS getauften Studie Männer verglichen, die zusätzlich zu einer typisch westlichen Ernährung täglich 60 Gramm Mandeln, Hasel- und Walnüsse aßen oder gar keine Nüsse zu sich nahmen. Heraus kam, dass die Nuss-Esser vitalere, äußerlich gesündere und beweglichere Spermien hatten.
Anschließend fahndeten die Forscher*innen auch noch nach epigenetischen Unterschieden, die vielleicht sogar verantwortlich für die gesteigerte Fitness des Spermas der Nuss-Esser waren. Heraus kamen tatsächlich Unterschiede an 36 Stellen des DNA-Methylierungsmusters, die aber keinen funktionellen Regionen zugeordnet werden konnten. Systematische Unterschiede, die das gesamte Epigenom betrafen, existierten nicht. Und auch das epigenetische Alter der Spermien war unverändert.
Eudys Fazit: Auch wenn es der Studie nicht gelingen konnte, einen kausalen Zusammenhang zwischen epigenetischen Veränderungen im Sperma und der gesteigerten Fertilität der Männer auf Nussdiät herzustellen, so sei es doch interessant, dass die Art der Ernährung überhaupt einen Niederschlag im Epigenom der Spermien finde. Es lohne sich bestimmt, an dieser Stelle weiter zu forschen.