Klaus Taschwer: Der Fall Paul Kammerer. Hanser Verlag 2016
Vor etwa hundert Jahren lebte in Wien der Biologe Paul Kammerer, auch „Krötenküsser“ genannt. Nicht zuletzt wegen seiner Experimente mit Geburtshelferkröten war er weltberühmt – und gilt heute manchen als Entdecker der transgenerationellen Epigenetik, also der generationsüberschreitenden Vererbung von Umweltanpassungen. Kammerer zwang seine Tiere, sich im Wasser zu verpaaren. Dadurch bildeten die Männchen Brunstschwielen, die sie nach einer gewissen Zeit angeblich auch an ihre Nachkommen vererbten. Doch dieser Befund wurde als Fälschung entlarvt, woraufhin sich Kammerer das Leben nahm. Den Fälschungsvorwurf hat er heftig bestritten, und es ist bis heute unklar, ob er die Resultate wirklich gefälscht hatte oder Opfer einer Intrige geworden war. Jetzt hat der Wissenschaftsjournalist Klaus Taschwer diesen Stoff zu einem spannenden, gut recherchierten Sachbuchkrimi verwoben, der die damaligen Ereignisse in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.