Die Epigenetikforschung boomt, und fast täglich erreichen uns sogar über die Laienpresse Berichte zu neuen Sensationen. Während man jahrelang für Erkrankungen aller Art nach einer genetischen Ursache suchte, liefert nun die noch sehr junge Disziplin der Klinischen Epigenetik völlig neue Erklärungen. Und sie bietet Perspektiven für neue, hoffnungsvolle Therapien. Die Klinische Epigenetik ist sozusagen der Befreiungsschlag aus dem genetischen Determinismus. Endlich scheint es möglich, Krankheit zu verhindern und Krankheitsverläufe losgelöst vom unveränderbaren genetischen Profil bewusst zu manipulieren.
Die unlängst gegründete Gesellschaft für Klinische Epigenetik (Clinical Epigenetics Society, CLEPSO), die sich einer rasant steigenden Zahl von in- und ausländischen Mitgliedern erfreut, will die epigenetische Diagnostik und Therapie fördern und voranbringen. Und sie bietet als gemeinnützige Gesellschaft epigenetisch interessierten Ärzten, klinischen Wissenschaftlern, Grundlagenforschern und anderen ein internationales Netzwerk. Die derzeit vierteljährlich erscheinende Fachzeitschrift Clinical Epigenetics veröffentlicht Originalarbeiten und Über- sichtsartikel zur epigenetischen Regulation sowie Diagnostik und Therapie menschlicher Erkrankung. Clinical Epigenetics ist das offizielle Organ der CLEPSO und wird vom Springer Verlag verlegt.
Im März 2011 wird die CLEPSO in Homburg/Saar ihren ersten internationalen Kongress für Klinische Epigenetik veranstalten. Herausragende Forscher aus dem In- und Ausland werden über brisante epigenetische Themen mit medizinischem Bezug referieren. Für ausreichend Möglichkeit zur Interaktion und Diskussion ist gesorgt. Weitere Details zum Kongress finden Sie neben vielen anderen wichtigen Neuigkeiten aus unserem Forschungsgebiet in diesem Newsletter Epigenetik.
Herzlich, Ihr Ulrich Mahlknecht