Forscher*innen aus Amsterdam entdeckten ein epigenetisches Muster, das alle eineiigen Zwillinge aufweisen, und nur sie. Zweieiigen Zwillingen und gewöhnlichen Menschen fehlen diese Markierungen. Die Beobachtung soll jetzt helfen, das Rätsel um die Entstehung der natürlichen Klone zu lösen. Außerdem dürfte sie Menschen in Zukunft verraten, ob sie einen Zwilling verloren haben oder nicht. Und sie könnte Menschen helfen, die am so genannten Vanishing Twin Syndrome leiden.
Jenny van Dongen und Kolleg*innen werteten öffentliche Daten zur Epigenetik von mehr als 6.000 Menschen aus. Die meisten waren eineiige oder zweieiige Zwillinge. Der bei ihnen gefundene Zwillings-Faktor ist über weite Bereiche der menschlichen Chromosomen verteilt, betrifft letztlich aber nur einen winzigen Teil des Epigenoms der Zellen. Wie groß das Potenzial eines epigenetischen Zwillings-Tests ist, zeigt das Team in einer anderen Studie: Eineiige Zwillinge leiden überdurchschnittlich oft an einem angeborenen „offenen Rücken“, Spina bifida genannt. Man vermutete deshalb, viele Betroffene ohne Zwilling hätten diesen vielleicht unerkannt im Mutterleib verloren. Diese These scheint der neuen Studie zufolge nicht zu stimmen, denn das Zwillings-Epigenom kommt bei solchen Menschen offenbar nicht häufiger vor, als bei anderen.
Forscher können erstmals ermitteln, ob Menschen einen Zwilling hatten heißt ein ausführlicher Hintergrund-Artikel zum Thema, den Sie im Online-Magazin Erbe&Umwelt bei RiffReporter.de lesen können.