RNA hilft bei Abschaltung von Genen

Toshiaki Watanabe et al.: Role for piRNAs and noncoding RNA in de novo DNA methylation of the imprinted mouse Rasgrf1 Locus. Science 332, 13.05.2011, S. 848-852.

Japanische Genetiker fanden einen Hinweis, dass es kleine RNA-Moleküle sind, die der epigenetischen Maschinerie einer Zelle zeigen, welches Gen sie per Anlagerung einer Methylgruppe abschalten soll. Die Forscher analysierten vier Gene von männlichen Mäusen, die eine bestimmte RNA nicht bilden konnten. Üblicherweise methylieren die Mäuse diese Gene während eines Vorgangs namens Imprinting in ihren Keimzellen. So erhält ihr Nachwuchs nur eine von der Mutter stammende aktive Form des Gens. Das japanische Experiment ergab, dass durch das Fehlen der RNA eines der Gene nicht mehr stumm geschaltet werden konnte. Die Forscher vermuten nun, der Wegweiser für die epigenetisch aktiven Enzyme sei ein Komplex aus jener RNA, die den Versuchstieren fehlte, und einer spezifischen RNA, die sich an das zu ihr passende Gen anlagert.