Künstliche Mikro-RNA gegen Arthrose

Rui Mi et al.: Role of miR-101a in targeting Cox-2 to attenuate chondrocyte hypertrophic differentiation and osteoarthritis progression, Genes & Diseases, in Druck (online-Vorabpublikation am 01.09.2025).

Arthrose ist die häufigste Erkrankung des Systems aus Muskeln, Sehnen und Knochen, das uns beim Stehen, Sitzen und Bewegen hilft. Vor allem ältere Menschen leiden unter den oft schmerzhaften Entzündungen der Gelenke, wobei Knie, Hände und Hüften besonders oft betroffen sind.

Der Knorpel wird dünner und dünner, der Knochen wird zu stark belastet und schließlich kommt es zur Entzündung, die noch mehr Schaden und Schmerzen anrichten kann. Gegenmittel sind Bewegung, Schmerzmittel, eine Gewichtsabnahme und vieles mehr. Doch ein Medikament, das systemisch eingreift und die Ursachen bekämpft, existiert noch nicht.

Da ist es eine gute Nachricht, was Forschende aus Shenzen, China, nun veröffentlicht haben. Eine epigenetisch aktive Mikro-RNA namens miR-101a scheint per RNA-Interferenz die Übersetzung eines Gens in ein Protein zu verhindern, das die Arthrose über Zwischenschritte direkt fördert.

Bei Arthrose ist offenbar zu wenig dieser Mikro-RNA vorhanden. Durch die Zugabe künstlicher miR-101a in den entzündeten Gelenkspalt von Mäusen ließen sich folglich auch die Symptome einer Arthrose deutlich lindern. Womöglich ist damit ein neuer Ansatz zur Behandlung von Arthrose gefunden.

Ob sich daraus ein effektives Medikament für den Menschen entwickeln lässt, ist natürlich noch offen. Unklar ist auch, wie lange eine solche Entwicklung dauern wird. Sollte es aber eines Tages gelingen, wäre endgültig bestätigt, dass die Medizin-Nobelpreise für die Entdeckung der RNA-Interferenz im Jahr 2006 und die Entdeckung der Mikro-RNAs im Jahr 2024 hochverdient waren.