Genom als Inventarliste

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Die Onlinezeitung spektrumdirekt veröffentlichte im Juli ein spannendes Interview mit dem Biochemiker und Mitentdecker der RNA-Interferenz, Thomas Tuschl von der Rockefeller University, New York. Es geht um die Frage, ob die Ursache vieler Krankheiten womöglich weniger im Gentext als in der Regulation der Genaktivität zu suchen sei. Tuschl antwortet, das Humangenom sei nur eine „Inventarliste“. Es sage „nicht, wie und zu welchem Zeitpunkt welche Gene aktiv sind und wie sie untereinander wechselwirken.“ Insofern spiele natürlich auch die Epigenetik eine wichtige Rolle. Man sehe das zum Beispiel bei den Möglichkeiten einer epigenetischen Krebstherapie und in dem Potenzial des Einsatzes einer gezielten RNA-Interferenz.