Stephen C. Mack et al.: Epigenomic alterations define lethal CIMP-positive ependymomas of infancy. Nature 506, 17.02.2014, S. 445–450.
Eine große internationale Forscher-Allianz hat genetische und epigenetische Veränderungen bei so genannten Ependymomen analysiert. Diese Art von Hirntumoren kommt meistens im hinteren Gehirn von Kindern und Jugendlichen vor. Es gibt verschiedene Typen mit teils schlechten Prognosen. Ärzte behandeln chirurgisch sowie mit Strahlentherapie. Chemotherapie ist wirkungslos.
Nun zeigte sich, dass die verschiedenen Ependymom-Typen sich genetisch kaum voneinander und von gesunden Zellen unterscheiden. Ganz anders die Resultate der Epigenomik: Bei ihrem Methylierungsmuster und beim Histon-Code zeigen die Krebszell-Typen sowohl untereinander als auch im Vergleich zu gesunden Zellen deutliche Abweichungen. Offenbar ist die eigentliche Krankheitsursache eine Epimutation und keine genetische Mutation der Gehirnzellen. Das würde auch erklären, warum klassische Chemotherapie nicht hilft.
Die Forscher schlagen nun vor, diese Krebsart in Zukunft nach epigenetischen Merkmalen zu klassifizieren. Vor allem gegen die tödlichste Form, die durch ein spezielles epigenetisches Muster auffällt, sollte man zudem rasch epigenetische Medikamente testen: Zum einen Mittel, die die DNA-Methylierung verändern, zum anderen solche, die den Histon-Code auf verschiedene Arten umschreiben können.