Matthias P.A. Ebert et al.: TFAP2E-DKK4 and chemoresistance in colorectal cancer. The New England Journal of Medicine 366, 05.01.2012, S. 44-53.
Eine der großen Hoffnungen der Epigenetiker ist, neue prädiktive Marker zu finden, die eine Vorhersage ermöglichen, ob ein potenzielles Gegenmittel tatsächlich einem Krebspatienten helfen kann oder nicht. Diesem Ziel ist ein Team um Matthias Ebert von der Universitätsklinik Mannheim nun im Fall des Darmkrebses ein gutes Stück näher gekommen. Die Mediziner entdeckten, dass immer dann, wenn in den Tumoren das Gen TFAP2E per DNA-Methylierung stumm geschaltet ist, der Krebs nicht mehr auf den häufig eingesetzten Wirkstoff 5-FU reagiert. Offenbar liest die Zelle dann ein Gen namens DKK4 verstärkt ab, was ihr bei der Abwehr des Medikaments hilft. „Diese Entdeckung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer zielgerichteten Therapie“, sagt Ebert. Sollten sich die Daten bestätigen, könne man die Behandlung in Zukunft nur bei jenen Patienten beginnen, wo sie auch passe. Und ganz nebenbei könnte die Studie auch einen Ansatzpunkt für neue Medikamente liefern: Eine gezielte Hemmung von DKK4 dürfte resistente Tumoren nämlich wieder verwundbar machen.