Sabrina Jabs

Eine junge Frau mit braunen Haaren
Prof. Dr. Sabrina Jabs von der Universitätsklinik in Kiel. (Bildrechte: S. Weimar / Exzellenzcluster PMI, Uni Kiel)

Pressemitteilung des Exzellenzclusters PMI

Sabrina Jabs, Juniorprofessorin für funktionelle Genomik und Einzelzellanalyse am Universitätsklinikum in Kiel erhielt einen von drei Dorothea-Erxleben-Forscherinnen-Preisen, benannt nach der Frau, die Mitte des 18. Jahrhunderts als erste Ärztin in Deutschland promoviert hatte. Mit dem Preisgeld von 50.000 Euro wird Jabs ihre Forschung zur Epitranskriptomik bei chronischen Darmerkrankungen ausbauen.

Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass es nicht nur epigenetisch aktive Enzyme gibt, die die DNA und angelagerte Proteine verändern, sondern auch solche, die zum Beispiel Methylgruppen an Adenin-Basen der Boten-RNAs (mRNAs) anlagern. Zudem kennt man auch Proteine, die diese neue Art der Information lesen und interpretieren können (s. auch die Meldung Epigenetik im Goldrausch). Durch diese neue Art der epigenetischen Genregulation wird zum Beispiel entschieden, ob eines der Botenmoleküle rasch abgebaut oder besonders intensiv abgelesen wird. Auch darüber, ob die mRNA an einer bestimmten Stelle gespleißt – also für den Bau einer besonderen Proteinvariante aufgeteilt – wird, scheint über die Adenin-Methylierung gesteuert zu werden.

Jabs erforscht den Einfluss der Darm-Mikrobiota auf die chemische Modifikation der mRNAs in Darmzellen. Die Epitranskriptomik im Verdauungsorgan hängt wohl auch von den Bakterien im Darm ab – und von dieser Art der Regulation scheinen auch Gene betroffen zu sein, die bei chronischen Darmentzündungen eine Rolle spielen. Jabs möchte nun herausfinden, „ob und vor allem wie die durch die Darmmikrobiota beeinflussten chemischen Veränderungen an der mRNA an der Entstehung von chronischen Darmentzündungen beteiligt sind“.