Romain Lambrot et al.: Low paternal dietary folate alters the mouse sperm epigenome and is associated with negative pregnancy outcomes. Nature Communications 4:2889, 10.12.2013, doi: 10.1038/ncomms3889.
Folsäuremangel von schwangeren Frauen erhöht das Fehlbildungsrisiko des Kindes. Das ist schon lange bekannt und wird unter anderem damit erklärt, dass das Vitamin als Koenzym den Zellen bei der epigenetischen Speicherung von Information hilft. Jetzt zeigt sich, dass auch die Väter auf ihren Folsäurespiegel achten sollten. Kanadische Biologen entdeckten bei männlichen Mäusen, die zeitlebens kaum Folsäure in der Nahrung hatten, systematische epigenetische Veränderungen in den Spermien. Gleichzeitig kamen deren Jungen besonders häufig mit Geburtsfehlern zur Welt.
Es gebe Hinweise aus großen epidemiologischen Studien bei Menschen, dass die Ernährung von Vätern vor der Zeugung ihres Nachwuchses die Gesundheit der Kinder beeinflussen könne, schreiben die Forscher. Ihre Studie liefere nun einen Hinweis darauf, was dabei im Detail geschehe: Je nach Nahrung könne die epigenetische Maschinerie ihre Arbeit bei der Reprogrammierung epigenetischer Marker im Zuge der Keimzellbildung mehr oder weniger gut erledigen. Folsäuremangel führe offenbar zu Fehlern bei der Methylierung der DNA und angelagerter Histon-Eiweiße – beides wichtige epigenetische Markierungen. Der Nachwuchs hat also veränderte Epigenome, was eventuell die gesunde Entwicklung gefährdet.