Es gibt eine Menge Studien, die belegen, wie gut sich Grünflächen in Großstädten auf die Gesundheit der Bewohnenden auswirken. Die Zusammenhänge sind komplex und viele Faktoren dürften mehr oder weniger direkt zum Gesamtergebnis beitragen: Je näher, schöner und größer der nächste Park ist, desto mehr bewegen sich durchschnittliche Menschen im Freien, desto mehr Sport machen sie, desto seltener rauchen sie, desto besser ist die Qualität ihrer Atemluft, desto mehr soziale Kontakte haben sie und desto häufiger bauen sie toxischen Stress ab. All das konnten einzelne Untersuchungen bereits zeigen.
Einen Hinweis, dass sich all das auch auf die Molekularbiologie der Menschen auswirkt und das Tempo ihres Alterns bremst, liefert jetzt ein Team um Kyeezu Kim aus den USA. Die Forschenden befragten 924 Menschen aus vier großen US-amerikanischen Städten über 20 Jahre hinweg alle fünf Jahre. Kim und Kolleg*innen ermittelten unter anderem, wie nahe die Menschen an Grünanlagen wohnten und wie wohlhabend ihr Stadtteil war. Schließlich bestimmten die Forschenden mit Hilfe der epigenetischen Uhr (Horvath`s Clock) das biologische Alter der Testpersonen.
Dabei zeigte sich, dass Menschen, die in der Nähe eines Parks leben, im Mittel langsamer altern als andere. Besonders stark ist der Effekt in den weniger wohlhabenden Vierteln. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass eine Ausweitung und Qualitätsverbesserung des städtischen Grüns zu einer langsameren epigenetischen Alterung beitragen könnten, insbesondere für Menschen in benachteiligten Stadtvierteln“, fassen die Autor*innen der Studie zusammen. Als Konsequenz fordern sie, man solle bei der Stadtplanung in Zukunft deutlich mehr auf die öffentliche Gesundheit achten als heute. Das wirke sich vermutlich positiv auf die allgemeine Lebenserwartung aus.
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