Epigenetisches Medikament senkt Krebsrisiko bei Rauchern

Hyunseok Kang et al.: Long-term use of valproic acid in US veterans is associated with a reduced risk of smoking-related cases of head and neck cancer. Cancer 120, 01.05.2014, S. 1394–1400.

Es ist inzwischen allgemein akzeptiert, dass epigenetische Veränderungen, die wiederholter Tabakkonsum auslöst, massiv zur Entstehung von Krebs beitragen. Theoretisch könnte dann aber auch die präventive Einnahme eines epigenetischen Medikaments Raucher vor einem Teil des Krebsrisikos bewahren.

Um diese Theorie zu testen, haben US-Forscher sich nun die Gesundheitsdaten einer Gruppe von Veteranen angeschaut, die wegen neurologischer Erkrankungen über längere Zeit Valproinsäure eingenommen hatten. Diese Substanz verändert als Histondeacetylase-Hemmer (HDAC-Hemmer) den epigenetischen Code und wird bereits gegen manche Krebsformen eingesetzt. Tatsächlich zeigte sich bei den Betroffenen ein signifikant verringertes Risiko, an Kopf-Hals-Karzinomen zu erkranken. Das Risiko für Krebs in Lunge, Blase, Darm und Prostata war hingegen unverändert.