Steuert Epigenetik die Händigkeit?

Sebastian Ocklenburg et al.: Epigenetic regulation of lateralized fetal spinal gene expression underlies hemispheric asymmetries. eLife 6, 02/2017, e22784.

Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum schauten sich mit Kollegen die Genaktivität von Nervenzellen des Rückenmarks während der Entwicklung fünf menschlicher Föten an. Dabei registrierten sie in jenen Bereichen, die für die Steuerung der Arm- und Beinbewegung zuständig sind, schon in der achten Schwangerschaftswoche deutliche Unterschiede zwischen rechter und linker Seite. Als Ursache des Phänomens spürten die Forscher epigenetische Unterschiede auf: Sowohl das Mikro-RNA-Muster als auch die Anordnung von Methylgruppen auf der DNA wichen voneinander ab. Vieles spreche also dafür, dass die Epigenetik den Beginn der Links- oder Rechtshändigkeit steuere. Das sei eine „grundlegend neue Sicht auf die Ontogenese der hemisphärischen Asymmetrien des Menschen.“ |