Intro April 2010

Peter Spork, (C) Manfred Witt„Das Zeitalter der Epigenetik hat begonnen“, schreibt das Time Magazine in seiner Januarausgabe (siehe Seite 10). Ähnlich denkt der bekannte deutsche Genetiker Rudolf Jaenisch vom Bostoner Whitehead Institute: „Wir befinden uns mitten im Jahrzehnt der Epigenetik“, sagte er in einem Interview für mein 2009 erschienenes Epigenetik-Buch Der zweite Code. Das Buch brachte die Celgene GmbH auf die Idee, mich zu bitten, einen Epigenetik-Newsletter zu konzipieren – eine äußerst spannende Aufgabe!

Denn es besteht kein Zweifel: Die Aufklärung der Molekularbiologie an und neben den Genen, die Erkundung der DNA-Methylierungen, Histonveränderungen und Mikro-RNAs, ist eines der wichtigsten Forschungsgebiete unserer Zeit. Die epigenetischen Strukturen wirken wie Schalter. Sie fixieren das Genaktivierungsmuster einer Zelle und helfen, dass diese ihre Identität, ihr „Gedächtnis“, bei der Zellteilung an die Töchter weitergibt. Die Folgen epigenetischer Zellveränderungen, so genannter Epimutationen, können genauso gravierend sein wie genetische Einflüsse. Anders als diese sind sie aber potenziell reversibel. Das macht die Epigenetik so spannend für die Biomedizin, nicht zuletzt für die Onkologie, und sorgt für eine gewaltige Flut neuer Information.

Dieser quartalsweise erscheinende Newsletter soll Ihnen, liebe Leser, helfen, den Überblick zu behalten. Sechs sehr kompetente Mitherausgeber unterstützen mich dabei. Vielen Dank! Wir hoffen, unser Produkt findet Ihre wohlwollende Aufmerksamkeit.

Herzlich, Ihr Peter Spork