HDAC-Hemmer gegen Herzinfarkt?

Pia Larsson: Regulation of vascular endothelial t-PA expression in inflammation. Gothenburg University Publications Electronic Archive, 18.11.2011, http://hdl.handle.net/2077/26266.

So genannte HDAC-Hemmer können Gene epigenetisch aktivieren, denn sie unterdrücken Histondeacetylasen (HDACs). Das sind Enzyme, die Gene still legen, indem sie Acetylgruppen von Histon-Eiweißen entfernen. Die HDAC-Hemmer Valproinsäure und Vorinostat sind bereits als Krebsmedikamente im Einsatz. Viele weitere werden in klinischen Studien an Menschen getestet. Jetzt fand die Medizinerin Pia Larsson von der Universität Göteborg in ihrer Doktorarbeit heraus, dass sich die Medikamentengruppe möglicherweise auch zur Verhinderung von Herzinfarkten eignet.
Larsson untersuchte, wie gut Kulturen mit Blutgefäßzellen eine Substanz namens t-PA ausschütten, die im Blut die Bildung Infarkt auslösender Blutpfropfen verhindert. Zunächst unterdrückte Larsson die t-PA-Produktion mit Entzündungssubstanzen. Das simulierte die Effekte einer ungesunden Lebensweise bei Menschen. Dann zeigte Larsson, dass der Einsatz von HDAC-Hemmern das Gen für t-PA reaktivierte. Lasse sich das Experiment im Organismus wiederholen, sei eine völlig neue Art der Infarkt-Therapie in Sicht, folgert die angehende Medizinerin.