„Epigenetische Vererbung findet überall statt“

science.orf.at/stories/1760015

derstandard.at/2000017221125/Evolutionsbiologin-Epigenetische-Vererbung-findet-ueberall-statt

Die israelische Wissenschaftsphilosophin Eva Jablonka hielt am 12. Juni auf Einladung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einen viel beachteten Vortrag über ihr Lebensthema, die transgenerationelle Epigenetik und eine Neudefinition des Darwinismus. Sowohl der Österreichische Rundfunk als auch Der Standard veröffentlichten anschließend lesenswerte Interviews.

Seit 1989 werde die transgenerationelle Epigenetik enttabuisiert, sagt die Philosophin aus Tel Aviv. Dass das Thema zuvor verdrängt wurde, liege vermutlich am Kalten Krieg und den unsäglichen Experimenten des russischen Biologen Trofim Lyssenko, der seine Resultate fälschte und Genetiker systematisch verfolgte. Doch Jablonka kritisiert auch die so genannten Neo-Darwinisten: Sie hätten aus der Synthese von Genetik, Populationsbiologie und Darwinismus eine „Orthodoxie“ gemacht, „die Vererbung ausschließlich als Weitergabe von Genen definierte“.