Von der Tumor-Epigenetik zu einer Systembiologie des Krebses

Andrew P. Feinberg & Andre Levchenko: Epigenetics as a mediator of plasticity in cancer. Science 379, 10.02.2023, eaaw3835. Schon in den 1940er Jahren entwarf der britische Entwicklungsbiologe Conrad Waddington das Konzept der epigenetischen Landschaft. Danach erschaffen Gene eine Art Möglichkeitsraum, in den hinein sich Zellen und Organismen entwickeln können. Die Möglichkeiten – Phänotypen genannt –… Von der Tumor-Epigenetik zu einer Systembiologie des Krebses weiterlesen

Fünf Jahre Zell-Atlas des Menschen

Auch Daten zu embryonalen Stammzellen finden sich im neuen Atlas menschlicher Zellen. Diese Zellen sind noch nicht ausdifferenziert und können sich in praktisch jeden Zelltyp verwandeln. (Bildrechte: Depositphotos / Giovanni_Cancemi)

Jennifer E. Rood et al.: Impact of the human cell atlas on medicine. Nature Medicine 28, 8.12.2022, S. 2486-2496. Der Human Cell Atlas (HCA) ist ein globales Konsortium, in dem Forschende seit fünf Jahren molekularbiologische Informationen über einzelne gesunde oder kranke, alte oder junge menschliche Zellen und Gewebe sammeln. Die öffentlich zugängliche Datenbank mit Wissen… Fünf Jahre Zell-Atlas des Menschen weiterlesen

Epigenetische Marker für Verhalten von Hunden

Eine gute Bindung der Welpen zum Muttertier ist wichtig für die gesunde Entwicklung von Hunden. Hier zwei Deutsche Doggen. (Bildrechte: Jutta Bauernschmitt)

Abigail R. Sanders et al. : Association of DNA methylation wirh energy and fear-related behaviors in canines. Frontiers in Psychology 13, 14.12.2022, 1025494. Aktuell häufen sich Hinweise, dass das Wesen eines Hundes weniger stark von seiner Rasse und den geerbten Genvarianten abhängt als gedacht. So berichtete der Newsletter Epigenetik 36 im August 2022 über eine Science-Studie,… Epigenetische Marker für Verhalten von Hunden weiterlesen

David Allis, der Entdecker des Histon-Codes, ist tot

Charles David Allis wurde am 22. März 1952 in Cincinnati, USA, geboren. Am 8. Januar 2023 starb der Molekularbiologe, der bis zuletzt an der New Yorker Rockefeller University forschte. (Bildrechte: Zach Veilleux / The Rockefeller University)

Thomas Jenuwein: In memoriam David Allis (1951 – 2023). MPI-IE, Freiburg, 24.01.2023.  Shelley L. Berger: C. David Allis (1951 – 2023). Science 379, 16.02.2023, S. 645. Rockefeller University: Remembering a pioneer of chromatin biology. 14.01.2023. Der US-amerikanische Molekularbiologe Charles David Allis, Entdecker des ersten Enzyms, das Histonproteine modifiziert und damit auf epigenetischem Weg in die… David Allis, der Entdecker des Histon-Codes, ist tot weiterlesen

Stefan Pfister

Professor Dr. Stefan Pfister (Bildrechte: KITZ / M. Stark)

Pressemitteilung der DFG Pressemitteilung des DKFZ Stefan Pfister, Direktor „Präklinische Kinderonkologie“am Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) und Leiter der Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, erhält am 15. März 2023 einen von zehn Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für das Jahr 2023. Die mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung gilt als wichtigster… Stefan Pfister weiterlesen

Leipzig, 18.03.2023: Krämers Gedankensalon

Peter Spork, Autor und Herausgeber des Newsletter Epigenetik im Gespräch mit dem Chansonnier Sebastian Krämer und dem Philosoph und Violoncellist Felix Krämer. Sie sprechen über Sporks aktuelles Buch „Die Vermessung des Lebens“: Wie es der Systembiologie gelingt, das Leben auf wissenschaftliche Art ganzheitlich zu betrachten. Aus der Info zur Veranstaltung: „Gedankensalon – Die Gebrüder Krämer… Leipzig, 18.03.2023: Krämers Gedankensalon weiterlesen

Wie das „männliche“ Gehirn entsteht

Die Gehirne von Männern und Frauen unterscheiden sich. Das ist ein biologischer Effekt, aber er bezieht sich natürlich nur auf die durchschnittliche Frau und den Durchschnitts-Mann. (Bildrechte: depositphotos/chachar)

Bruno Gegenhuber et al.: Gene regulation by gonadal hormone receptors underlies brain sex differences. Nature 606, 04.05.2022, S. 153-159. Männliche Säuger inklusive Menschen entwickeln ihre geschlechtstypischen Eigenschaften als Folge dreier verschiedener Schübe des Geschlechtshormons Testosteron. Während der Embryonalphase steigt es ein erstes Mal an, sinkt dann ab, um direkt nach der Geburt eine zweite steile… Wie das „männliche“ Gehirn entsteht weiterlesen

Chromatinmuster bei koronarer Herzkrankheit

Adam W. Turner et al.: Single-nucleus chromatin accessibility profiling highlights regulatory mechanisms of coronary artery disease risk. Nature Genetics 54, 19.05.2022, S. 804-816. Das komplexe Geschehen multifaktorieller Leiden lässt sich mit modernen molekularbiologischen Methoden immer besser erfassen. Dazu gehört auch die Analyse des Chromatinmusters (Gemisch aus Protein und DNA), mit dem das Erbgut die Zugänglichkeit… Chromatinmuster bei koronarer Herzkrankheit weiterlesen

Mit der CRISPR-Genschere Alkoholkrankheit heilen?

Modell: Alkoholkonsum in der Adoleszenz verändert die Epigenetik in der Amygdala. Das Chromatin zieht sich zusammen und das ARC-Gen kann nicht mehr gut abgelesen werden. Wird mit der Methode CRISPR/dCas9 das Chromatin gelockert (grün), werden Gene wie Arc aktiver und Sucht und Angst verschwinden. Im umgekehrten Fall (rot) bleiben Sucht und Angst erhalten. (Bildrechte: Bohnsack et al., Sci. Adv. 8, eabn2748 (2022)

John Peyton W. Bohnsack et al.: Targeted epigenomic editing ameliorates adult anxiety and excessive drinking after adolescent alcohol exposure. Science Advances 8, 04..05.2022, eabn2748. Die Genschere CRISPR/Cas9 wird längst nicht mehr nur genutzt, um den genetischen Code gezielt zu verändern. Auch das Epigenom lässt sich damit relativ einfach und zuverlässig editieren. Die Gene selbst bleiben… Mit der CRISPR-Genschere Alkoholkrankheit heilen? weiterlesen

KI reinigt epigenomische Daten

Wie ein Staubsauger, der Bakterien aus einer Gewebeprobe entfernt, bevor sie untersucht wird, reinigt die neue KI-Methode die gemessenen Daten im Nachhinein. (Bildrechte: Yimeng Kong. Design: Yimeng Kong and Gang Fang)

Yimeng Kong et al.: Critical assessment of DNA adenine methylation in eukaryotes using quantitative deconvolution. Science 375, 04.02.2022, S. 515-522. Anders als bei höher entwickelten Organismen mit Zellkern bedeutet eine DNA-Methylierung bei Bakterien meist, dass die Base Adenin eine Methylgruppe erhält, nicht das Cytosin. Seit einigen Jahren gibt es aber Hinweise, dass diese Adenin-Methylierung auch… KI reinigt epigenomische Daten weiterlesen